nur noch „Sieben Punkte vor Platz fünf“ Bayern zittert um die Champions League: Eberl schlägt Alarm
Es ist noch nicht lange her, da wollte Max Eberl mit RB Leipzig die Bayern vom Thron stoßen. Nun fürchtet Eberl nach der nächsten Niederlage mit den Münchnern, dass selbst die Champions League in Gefahr ist.
Heidenheim/Leipzig/ukr/sid/dpa – Die Meisterschaft ist für den FC Bayern gar kein Thema mehr. Bereits am kommenden Spieltag könnte Bayer Leverkusen vorzeitig als Deutscher Meister feststehen. Vielmehr fürchten die Münchner angesichts der nächsten Niederlage beim 1. FC Heidenheim, die Qualifikation um die Champions League noch zu verfehlen.
„Es ist ein Problem der Folge der letzten elf Jahre. Es ist ein Stück weit ein ‚es klappt schon irgendwie‘”, sagte Sportvorstand Max Eberl. „Letztes Jahr hat es noch irgendwie geklappt. Jetzt hast du eine Mannschaft, die weit über den Dingen steht und verdientermaßen Deutscher Meister wird. Wir sind da, wo wir sind. Wir müssen ehrlicherweise sagen, dass wir sieben Punkte vor Platz fünf sind. Wir sollten schon diese Arroganz weglegen. Von wegen ‚wir sind schon Zweiter, wir werden schon Zweiter‘ – wir sollten gucken, dass wir überhaupt Zweiter werden”, so der FCB-Manager.
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Jobgarantie für Tuchel für die nächsten zwei Spiele
Trainer Thomas Tuchel soll jedoch weiter im Amt bleiben. „Das ist nicht Fußball, dass du am Samstag nach so einer Niederlage den Trainer rausschmeißt. Das ist definitiv nicht der Weg. Bayern hat schon Trainer entlassen, dennoch steht man da, wo man steht. Es ist nicht immer nur ein Trainerproblem”, so der Ex-Leipziger Eberl.
Eine Garantie, dass Tuchel bis zum Saisonende Trainer bleibt, mochte Eberl jedoch nicht abgeben. „Er geht auf jeden Fall in die nächsten Wochen. Ich weiß, dass die Frage kommt. Das kann ich so abschließend nicht beantworten. Wir müssen schon gucken, die Champions League zu erreichen”, so Eberl. „Für mich ist völlig klar, dass er nächsten Dienstag und am Samstag gegen Köln auf der Bank sitzt. Das ist für mich vollkommen klar.“ Heißt aber auch: Wenn das Team unter Tuchel weiter Punkte liegenlässt und das Erreichen der Königsklasse in Gefahr ist, müsste Eberl reagieren. Wegen seiner vierten Gelben Karte ist Tuchel gegen Köln auch noch für ein Bundesligaspiel gesperrt.
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Bayern-Flaute hemmt bei der Trainersuche
„Wir sollten die Arroganz ganz schnell weglassen, dass wir sagen: Ach, ärgerlich, dann werden wir nur Zweiter. Bis jetzt sind wir nicht Zweiter“, mahnte er. Das sei auch ein Hemmnis bei der Trainersuche für die neue Saison. „Was soll ich dem Trainer sagen? ‚Wir spielen auf jeden Fall Champions League?‘ Weil, dass will er wahrscheinlich wissen. Das kann ich ihm nicht versprechen momentan“, warnte Eberl. „Deswegen ist das Augenmerk, dass wir die Aktualität hinbekommen.”
Nach der 2:3-Blamage der Münchner in Heidenheim bekannte der neue starke Mann beim FCB: „Das ist nicht das Bayern München, das ich kannte.” Harry Kane (38.) und Serge Gnabry (45.) hatten die bis dahin souveränen Bayern in Führung gebracht, Kevin Sessa (50.) und Doppeltorschütze Tim Kleindienst (51./79.) das Spiel gedreht.
Er habe nach der Niederlage im Klassiker gegen Borussia Dortmund (0:2) vorige Woche gesagt, dass „wir hier einen Charakter-Test haben”, erklärte Eberl. „Den haben wir in der ersten Halbzeit bestanden, in der zweiten Halbzeit versagt.” Ihm falle mit Blick auf das Arsenal-Spiel aktuell wenig ein, was Hoffnung macht, gestand der 50-Jährige.