Tuchel kann Robben nicht überzeugen Für Bayern „zählt nur der Sieg” gegen RB
Hochspannung im Titelkampf. Während der FC Bayern im Fernduell mit Borussia Dortmund erneut vorlegen kann, setzt der BVB alle Hoffnungen in RB Leipzig.
Wäre es nach Thomas Tuchel gegangen, hätte Arjen Robben sofort seine Chinohose und die Sneaker gegen Shorts und Stollenschuhe eingetauscht. „Ich habe versucht, ihn zu überzeugen”, scherzte der Bayern-Trainer nach dem Kurzbesuch des ehemaligen Münchner Superstars an der Säbener Straße: „Er ist nicht das Problem - die DFL ist das Problem, er ist nicht angemeldet.”
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Also ohne Robben: Ein Sieg ist für die Bayern im Topspiel gegen RB Leipzig am Samstag (18.30 Uhr/Sky) Pflicht, wollen sie Verfolger Borussia Dortmund den Meistertitel nicht auf dem Silbertablett servieren. Zwei Spieltage vor Saisonende beträgt der Vorsprung immer noch nur einen Punkt - und beim BVB hoffen sie mehr denn je auf einen Münchner Ausrutscher.
Kahn und Salihamidzic erinnern an das Meisterdrama 2001
„Für uns zählt nur der Sieg", sagte Tuchel, der weiter auf Stürmer Eric Maxim Choupo-Moting verzichten muss. Auf eine nach zehn Meisterschaften in Folge einsetzende „Routine” will sich Tuchel keinesfalls verlassen: „Die Tabellensituation ist keine Routine. Wir fokussieren uns auf das, was wir beeinflussen können: Unsere Leistung, Einstellung, Stimmung.” Und: Das zurückgekehrte Selbstvertrauen.
Im Endspurt wird das "Mia san mia" beschworen. Nach dem überzeugenden 6:0 gegen Schalke 04 erinnerten die Bosse um Oliver Kahn und Hasan Salihamidzic in einem Treffen mit dem Mannschaftsrat an das Fernduell mit den Knappen 2001. Die Szenen des dramatischsten Schlussakts der Bundesliga-Geschichte soll die Mannschaft beflügeln - auch für einen möglichen Showdown am letzten Spieltag. Doch so weit muss es gar nicht kommen.
Tuchel hat kein Problem mit der Sofa-Meisterschaft
Die elfte Meisterschaft in Folge könnte schon am Wochenende unter Dach und Fach sein. Ein Sieg gegen Leipzig, dazu eine Niederlage des BVB in Augsburg am Sonntag (17.30 Uhr/DAZN) - und die Schale bliebe in München. „Ich habe überhaupt kein Problem damit, wie das passiert", sagte Tuchel über eine mögliche Sofa-Meisterschaft, entscheidend sei einzig und allein, "dass es passiert".
Doch dazu soll es nach Ansicht des BVB nicht kommen. Ausgerechnet auf dem bei den eigenen Fans so unbeliebten "Retortenklub" RB ruhen die großen Hoffnungen. Nicht nur des Vereins, sondern der ganzen Stadt. "Ich freue mich, durch Dortmund zu fahren und die Jungs und Mädels in den BVB-Trikots zu sehen, die Fahnen in den Vorgärten", sagte Trainer Edin Terzic - und warnte doch vor Euphorie.
Rose: „Würde auch mal Spaß machen, wenn jemand anderes Meister wird”
„Wir reden über alles, aber nicht über Partypläne", sagte der 40-Jährige, der ein "dickes Fragezeichen" hinter den Einsatz von Jude Bellingham setzten musste. Mit dem Fokus auf die eigene Aufgabe scheint Dortmund gut beraten: In den vergangenen vier Jahren ging der BVB in Augsburg nur einmal als Sieger vom Platz, die Borussia hat seit Ende Februar kein Auswärtsspiel mehr gewonnen.
Schützenhilfe könnte ausgerechnet Terzics Vorgänger Marco Rose leisten. Zwar habe es zwischen ihm und dem Leipziger Coach „keinen Kontakt" gegeben, sagte Terzic, er sei sich aber „sicher, dass Marco und sein Team ihre Ziele erreichen wollen. Da muss ich mit ihm kein Gespräch führen”. Rose meinte, es würde "auch mal Spaß" machen, "wenn jemand anderes Meister wird".
Das sehen sie in München ganz anders.