Torwart spricht über Leipzig und Rose Nylands RB-Debüt: "Es war schon eine ‚Alles oder Nichts‘-Situation für mich"
Anfang Oktober verpflichtet RB Leipzig Örjan Nyland als neuen Keeper. Weil sich Stammtorwart Peter Gulacsi schwer verletzt hatte, brauchte RB eine Soforthilfe und nahm den norwegischen Nationaltorhüter aus der Vereinslosigkeit bis zum Saisonende unter Vertrag. Bis zu seinem Debüt für den neuen Klub dauerte es nicht lange: Ende Oktober hielt er beim 2:0-Heimsieg gegen Bayer Leverkusen seinen Kasten sauber.
Im Podcast von Norwegens Fußball-Idol Jan-Aage Fjörtoft sprach Nyland über seine Karriere, den Wechsel nach Leipzig und Trainer Marco Rose. Wir haben die wichtigsten Aussagen des Torhüters zusammengefasst. Örjan Nyland sagte…
… über seinen Wechsel zum FC Ingolstadt 2015: „Ich bin kurz nach meinem Durchbruch und den Titelgewinnen in Norwegen mit Molde FK zum FC Ingolstadt gewechselt. Sie waren gerade in die Bundesliga aufgestiegen und es fühlte sich für mich wie der richtige Schritt auf der Karriereleiter an. Ich hatte dort drei wunderschöne Jahre, es war eine gute Zeit.“
… über seine ersten Eindrücke von der Bundesliga: „Damals gab es nicht viele ausländische Keeper in der Bundesliga. Dafür aber viele deutsche Talente wie Bernd Leno oder Timo Horn, die als nächste Generation im Nationalteam gehandelt wurden. Für mich war es eine Ehre und ein Privileg, mich mit ihnen messen zu können. Deutschland hat eine tolle Tradition in der Entwicklung von sehr guten Torhütern. Dass ich heute bei einem noch größeren Klub spielen darf, ist ein noch größeres Privileg für mich.“
… über seine bisherige Vereins-Karriere: „Ich habe in England gespielt, einiges von der Welt gesehen und viel erlebt. Ich habe auf höchstem Level in der Premier League gespielt. Ich bin mit viel Erfahrung nach Leipzig gekommen. Ich bin inzwischen viel erwachsener geworden und heute ein Torwart, der anführt und selbstsicher auftritt. Ich weiß, was ich von mir erwarten kann.“
… über seine Rückkehr nach Deutschland zu RB Leipzig: „Ich bin glücklich, wieder in Deutschland zu sein. Es herrscht hier eine andere Kultur. Im Vergleich zum englischen Fußball ist es hier viel familiärer, der Zusammenhalt ist größer. Ich bin sehr glücklich, es waren tolle Wochen bislang.“
…über sein RB-Debüt gegen Bayer Leverkusen: „Ich war froh über mein Debüt für RB Leipzig und auch darüber, dass wir gewonnen haben. Unser Trainer Marco Rose hat vor dem Spiel zur Mannschaft gesagt: ‚Seht zu, dass ihr Örjan ein gutes Gefühl gebt und ihn unterstütz!‘ Alles war optimal vorbereitet, um erfolgreich zu sein. Und wir haben geliefert: Ohne Gegentor und mit einer starken Mannschaftsleistung.“
… über seine Rolle als Ersatztorwart: „Auch wenn ich erst seit kurzem im Klub war, war es beim Debüt schon eine ‚Alles oder Nichts‘-Situation für mich. Es war so wichtig, meine Chance zu nutzen. Es gibt nur einen Platz im Tor, um den man kämpft. Es wird selten rotiert, es gibt immer eine klare Rangfolge. Wenn man sich verbessern will, muss man hart arbeiten und seine Chance nutzen, wenn sie sich bietet.“
… über die Trendwende bei RB unter Trainer Marco Rose: „Es waren immer gute Spieler bei RB Leipzig, das habe ich schon im Vorjahr als Außenstehender gesehen. Die Qualität ist hoch. Aber wenn du eines der Top-Teams bist, verwenden die Gegner viel Zeit darauf, um zu überlegen, wie sie dich besiegen können. Wenn man dann in einen negativen Lauf kommt, ist es schwierig. Da ist es manchmal die einfachste Entscheidung, den Trainer zu wechseln. Wir haben jetzt gerade das Gefühl, jeden schlagen zu können – egal ob Freiburg oder Real Madrid. Wir haben einen tollen Lauf. Marco Rose und das Team haben es außergewöhnlich gut gemacht.“
… über RB-Trainer Marco Rose: „Er ist ein toller Motivator. Er schafft es, das Beste aus jedem Spieler herauszuholen. Er ist auch sehr ehrlich und fordert im Training immer wieder Fortschritte von uns ein. Weil er fair ist und Menschen gut versteht, genießt er großen Respekt innerhalb der Mannschaft. Ich bin gespannt, wie unser Training nach der WM aussehen wird, wenn erst einmal keine Spiele anstehen.“
… seine Rolle bei RB Leipzig: „Jeder Spieler hier ist auf dem höchsten Level. Leipzig war ein Klub, der für viele Spieler eine Zwischenstation war. Aber inzwischen ist es ein großer Klub. Spieler wie Emil Forsberg der Yussuf Poulsen spielen schon lange hier und werden vielleicht sogar ihre Karriere hier beenden. Wer so oft in der Champions League spielt, zieht die besten der Spieler der Welt an. Ich genieße das Privileg, mich auf höchsten Level messen zu können. Das kann gelingen oder schiefgehen - aber mir gefällt es.“