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RB LeipzigPacking-Experte Stefan Reinartz erklärt „Abschmieren“ bei RB Leipzig

25.03.2017, 15:10
Stefan Reinartz erklärt das Packing.
Stefan Reinartz erklärt das Packing. imago

„Packing“ ist seit der WM 2016 in aller Munde. Ex-Leverkusener Stefan Reinartz entwickelte den Algorithmus mit seiner Firma Impect und erklärt merkur.de, wie RB Leipzig abschneidet.

RB Leipzig: Packing-Meister der Hinrunde

Vereinfacht gesagt drückt Packing die Anzahl der Gegenspieler aus, die mit einem Pass zum Mitspieler überspielt werden. Steiles Spiel in die Spitze bei Unruhe in der gegnerischen Defensive resultiert in hohen Packing-Werten. Ballbesitzfußball mit vielen Querpässen und Verschieben auf engem Raum eher weniger. Klingt so, als sei RB Leipzig ein Packing-Prototyp. Naby Keita hat es immerhin schon zum „Packing-Monster“ geschafft.

Datensammlung sagt Spielbläufe voraus

Zu den Auswertungen von Reinartz Firma gehört allerdings mehr als überspielte Gegner zählen. Aufgrund ihrer Berechnungen sagen die Datensammler Spielabläufe möglichst genau voraus. Das erklärt Stefan Reinartz am Beispiel von Timo Werner und Naby Keita gegen den FC Köln. „Wir haben ziemlich viele Treffer – wenn wir etwa vor dem Kölner Spiel gegen Leipzig sagen, dass man auf Naby Keita extrem gut aufpassen muss und Timo Werner immer extrem gut hinter die gegnerische Abwehrkette läuft. Exakt ein Tor, das 3:1, ist dann so gefallen.“

An den Statistiken lasse sich aber auch sehen, dass RB Leipzig die Spielphilosophie der Hinrunde aktuell nicht mehr so gut auf den Platz bringt. „In der Rückrunde sind sie ein bisschen abgeschmiert, die Daten decken sich also ganz gut mit der Entwicklung. In der Hinrunde waren die Leipziger extrem erfolgreich, weil sie extrem gute Balleroberungen hatten, und zwar vorne in der gegnerischen Formation, wodurch sie allein mit der Balleroberung viele Gegner schon aus dem Spiel nehmen und hinter sich lassen konnten.“

Timo Werner: Packing-Ziel und Torjäger in einem

Nach Stefan Reinartz ist die Nominierung von Timo Werner nicht nur durch seine Tore zu rechtfertigen. „Das Gute an Timo Werner: Er hat Superlaufwege hinter die gegnerische Abwehr, ist daher ein hervorragender Passempfänger und Abnehmer des Passgebers.“ Als Anspielstation bringt er Unruhe in die gegnerische Abwehr und macht ein schnelles Spiel in die Spitze überhaupt erst möglich. Ähnlich wie Yussuf Poulsen, nur dass Werner zusätzlich noch 14 Tore und sechs Assists beigesteuert hat.