Poker um Europameister Olmo RB-Boss Plenge: „Unter Wert verkaufen wir keinen Spieler”
Wird Dani Olmo zum Ladenhüter? Trotz seiner starken EM will aktuell (noch) kein Klub die geforderte Ablöse zahlen. RB-Boss Johann Plenge interveniert öffentlich, dass der Europameister keineswegs wegen Transferdrucks verramscht werden müsse.
Leipzig – RB Leipzig will Dani Olmo in diesem Sommer verkaufen – aber nicht um jeden Preis, sondern nur, wenn dieser auch stimmt. Die Interessenten FC Barcelona und Manchester City hatten den Ablauf der Ausstiegsklausel am 20. Juli verstreichen lassen, wohl um den EM-Star günstiger zu bekommen.
Doch nun stellte RB-Chef Johann Plenge im Kicker-Interview (Print) öffentlich klar, dass Olmo keinesfalls verramscht wird. „Transfers gehören zum Geschäft und sind eine Einnahmequelle. Aber eben auch nur eine von vielen. Klar ist: Unter Wert verkaufen wir keinen Spieler”, betonte der 39-Jährige.
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Plenge über Olmo-Transfer: „Stehen nicht unter Verkaufsdruck”
Auf Nachfrage führte Plenge weiter aus: „Wir stehen nicht unter Verkaufsdruck. Wir planen kaufmännisch und auch mit Transfer-Einnahmen, aber wenn wir keine generieren, zum Beispiel weil ein Angebot nicht unseren Vorstellungen entspricht, müssen wir eben andere Einnahmen erzielen.” Auch bei den Ausgaben könne RB sparen, wenn Olmo doch bleiben sollte. Bereits Anfang des Jahres hatte Plenge erklärt, dass RB zwar Transfereinnahmen brauche, aber Olmo nicht unbedingt verkaufen müsse.
Doch die RB-Verantwortlichen stellten Olmo bereits vor Monaten ins Schaufenster, weil Einnahmen aufgrund der Financial-Fairplay-Regelung der Uefa nötig sind. Vielleicht nicht die beste Strategie, da auch anderen Klubs nicht entgangen ist, dass die Leipziger Einnahmen brauchen und sich so besser um Ablösemillionen pokern lässt.
Bisher negative Transferbilanz bei RB
Denkbar bei RB sind auch die Abgänge anderer Spieler wie etwa der von Mohamed Simakan. „Wir hatten diesen Sommer ja auch schon Transfer-Einnahmen – und ich bin mir sicher, wir werden noch weitere haben”, so Plenge. Bisher hat RB 20 Millionen Euro in Maarten Vandevoordt und Assan Ouedraogo investiert und knapp acht Millionen Euro für Angeliño (5,2 Millionen Euro), Hugo Novoa (1,5), Janis Blaswich (eine Million Euro Leihgebühr) und Tim Schreiber (150.000 Euro) eingenommen.
Olmo, der gerade im Urlaub weilt, war im Januar 2020 von Zagreb nach Leipzig gewechselt, sein Vertrag bei RB ist noch bis Ende Juni 2027 gültig. „Dani genießt hohes Ansehen und ist unser Spieler – und das ist auch noch so, wenn wir nach der USA-Reise wieder ins Training starten und bis dahin nichts passiert”, sagte Plenge.
Trainer Marco Rose hätte wohl nichts dagegen, wenn in diesem Sommer kein Verkauf zustande käme. Auch Olmo selbst könnte wohl damit leben, noch eine weitere Saison (oder eine halbe) in Leipzig zu bleiben. Wahrscheinlicher ist jedoch, dass Olmo spät wechselt, wenn sich einer der Interessenten zu einer akzeptablen Ablöse für den verletzungsanfälligen Edeltechniker durchgerungen hat.