Probleme mit tiefstehenden Gegnern So will RB das Bollwerk Greuther Fürth knacken
Domenico Tedesco hat sein Team gewarnt. Vor dem Duell gegen Tabellenschlusslicht Fürth (So., 19.30 Uhr) sagte der Trainer von RB Leipzig: „Das wird alles andere als ein Spaziergang!” Denn was der SC Freiburg am vergangenen Wochenende schaffte, kann auch der Spielvereinigung gelingen: ein Bollwerk errichten und RB Leipzig ein Remis abringen. „Wir spielen zwar gegen den Tabellenletzten, aber in der Rückrunde sind sie zu Hause ungeschlagen”, betonte Tedesco.
Nur einen Punkt weniger als Bayern München und eben RB Leipzig holte das Team von Trainer Stefan Leitl in der zweiten Saisonhälfte im eigenen Stadion. Es sieht ganz so aus, als habe sich der Abstiegskandidat Nummer eins im Oberhaus akklimatisiert.
RB Leipzig gewann seit Neujahr neun Spiele
Doch bekanntlich lief es auch für Tedesco und sein Personal. Die Hinrunde des Vizemeisters war turbulent gewesen, die Gegner hielten die Sachsen deswegen für weidwund, also wagten sie sich aggressiv aus der Deckung. Bis auf den FC Bayern bekamen alle dafür die Quittung. RB gewann seit Neujahr neun Spiele, lediglich einmal unterbrochen von einem Remis in der Europa League gegen San Sebastian.
Die Basken waren es gewesen, die damit angefangen hatten, gegen die Leipziger Offensivkräfte um Christopher Nkunku, Dani Olmo & Co ihren Hinterhof zu verrammeln. San Sebastian, in der spanischen Liga bekannt für Ballbesitz und Esprit, erwartete RB in beiden Partien in einem 5-4-1. Vergleichbar zugeknöpft trat auch der VfL Bochum eine Woche vor dem ähnlich defensiv aufgestellten SC Freiburg auf.
Es hat sich mittlerweile herumgesprochen, dass die Sachsen so ihre Probleme mit tiefstehenden Gegnern haben. „Viele Mannschaft wissen, wie Domenico mit uns spielen möchte. Sie stellen sich auf uns ein“, sagte Abwehrchef Willi Orban unter der Woche, nachdem der Coach eine Stunde lang Anti-Bollwerk-Strategien hatte üben lassen. Sprich vertikale Seitenverlagerung mit viel Tempo, „um den Gegner bewegen zu können“, wie Orban den Ansatz erklärte.
Tedesco präsentiert Lösungsansätze
Tedesco präsentierte am Freitag gleich mehrere, weitere Lösungsansätze, um das Spiel wieder unausrechenbarer zu machen. „Wenn wir 900 Pässe spielen wie gegen Freiburg und totale Kontrolle haben, müssen wir auch die Eins-gegen-Eins-Situationen suchen. Das eröffnet andere Räume, die wir belaufen können”, forderte Tedesco. „Es ist nicht nur Dominanz und viel Ballbesitz, sondern wir brauchen auch Tempowechsel und Dribblings.”
Zudem wies er seine Mannen an, mehr zu flanken und den Strafraum besser zu besetzen, um auch endlich in der Luft gefährlicher zu werden. Sogar für Standards blieb in dieser langen Trainingswoche mal genügend Zeit. Bis auf die fraglichen Kevin Kampl (Ohrenschmerzen und Migräne) und Josko Gvardiol (Oberschenkelprobleme) kann Tedesco frei wählen, welches Personal die Fürther Wand am besten einreißen kann.