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"QUEERE SPIELER In allen 36 Profiklubs" Geplantes Gruppen-Coming-out bewegt den Fußball

Kommt es am Freitag wirklich zu einem Gruppen-Coming-out schwuler Fußballer? Laut des Aktivisten Marcus Urban gibt es keinen Klub in der ersten und zweiten Bundesliga ohne homosexuelle Profis - RB Leipzig wäre folglich keine Ausnahme.

17.05.2024, 06:00
Die Fahne des schwul-lesbischen RB-Fanclubs Rainbow Bulls.
Die Fahne des schwul-lesbischen RB-Fanclubs Rainbow Bulls. (Foto: IMAGO / Contrast)

Leipzig/fri - Für diesen Freitag – den Welttag gegen Homophobie – hat der 53-Jährige Aktivist und Ex-Fußballer Marcus Urban ein Gruppen-Coming-out schwuler Fußballer geplant. Seit der Ankündigung vor einigen Monaten sind die Erwartungen groß.

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Nun wachsen aber ebenso die Zweifel. "Aktive Profifußballer halten sich noch zurück", sagte Urban dem Magazin "Stern". Kontakt zu schwulen Profifußballern habe er nicht direkt. Er müsse "mühsam" über Dritte kommunizieren. "Die Spieler sind extrem vorsichtig. Keiner traut sich aus der Deckung." Es herrsche "höchste Vorsicht", so Urban.

Gibt es bei RB wirklich homosexuelle Spieler?

Dass es im deutschen Profi-Fußball zahlreiche homosexuelle Profis kicken, da ist sich Urban aber ganz sicher. "In allen 36 Profiklubs gibt es queere Spieler", sagte er dem Spiegel. Eine RBlive-Anfrage, ob er das konkret für RB Leipzig bestätigen würde, konnte der 53-Jährige aufgrund der Flut von Medienanfragen nur mit einem vorbereiteten, allgemeinen Statement beantworten.  

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RB verwies auf Anfrage zu Urbans Plänen auf die Initiative "Unser Ball ist bunt". Im Klub sei jeder willkommen, unabhängig von Glaube, Herkunft, Hautfarbe oder sexueller Identität. Die sexuelle Orientierung sei aber Privatsache der Spielerinnen und Spieler, heißt es. Andere Vereine gehen da etwas mutiger voran: Borussia Dortmund, Union Berlin, der FC St. Pauli, der SC Freiburg und der VfB Stuttgart unterstützen die von Urban mitbegründete Plattform Sports Free, die Fußballer beim Coming-out unterstützen will, aktiv als Förderer.

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Marcus Urban glaubt fest daran. Eine Partie in der Fußball-Bundesliga, nach dem Schlusspfiff feiern die Spieler den Sieg mit ihren Familien – und einer von ihnen umarmt seinen Mann. "Das wäre totale Freude, für mich ein Stück Heilung, für viele Menschen eine Befreiung", sagte Urban der ARD über seine Traum-Vorstellung. 

Im Handball gibt es mit Lucas Krzikalla (SC DHfK) schon einen prominenten Leipziger Athleten, der offen homosexuell lebt. Ob am Freitag ein Profifußballer sein Versteckspiel beendet, war bis zuletzt völlig ungewiss.