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RB LeipzigRalf Rangnick: England als Positivbeispiel für Umgang mit Fangewalt

10.02.2017, 16:50
Hand-Joachim Watzke und Ralf Rangnick wollen in Zukunft intensiver kommunizieren.
Hand-Joachim Watzke und Ralf Rangnick wollen in Zukunft intensiver kommunizieren. imago

Am Donnerstag gaben RB Leipzig und Borussia Dortmund in einer gemeinsamen Erklärung bekannt, zukünftig intensiver kommunzieren zu wollen. Ralf Rangnick kommentierte das Treffen der Vereinsbosse der Pressekonferenz am Freitag.

Ralf Rangnick: Nicht-Anpfiff bei Hassbotschaften

Im engeren Verantwortungsbereich der Vereine liegt alles, was innerhalb des Stadions passiert. Daher hätte Borussia Dortmund die gezeigten Hass-Plakate möglichst verhindern müssen. Das sah auch Ralf Rangnick so. Wenngleich er betonte, dass die Wege der Banner ins Stadion für die Vereine manchmal unergründlich sind.

Zuletzt war bekannt geworden, dass die vom Samstagabend bereits einen Tag zuvor in den Innenraum gelangten. „Wir haben ja schon darüber nachgedacht, ob überhaupt angepfiffen wird oder unterbrochen wird, bis sie wieder weg sind.“

Ralf Rangnick war selbst Adressat einiger Botschaften. „Wenn jemand sehnsüchtig auf meinen nächste Burnout wartet, ist Kritik nicht das richtige Wort. Mich hat es weder betroffen gemacht, noch berührt. Ich habe es nicht registriert.“

Allerdings haben ihn diese persönlichen Angriffe wie schon in Berlin weniger beschäftigt. „Ich fand andere Banner, die da jetzt am Samstag hingen, diskussionswürdiger und deplatziert. Genau darüber haben wir mit Watzke und Rauball gesprochen.“

Gemeinsames Abendessen und Deeskalation im Vorfeld

Zunächst habe man gemeinsam die Wahrnehmung der Ereignisse aufgearbeitet. Da Borussia Dortmund und RB Leipzig sich im nächsten Jahr mindestens zwei mal wieder begegnen, sei es wichtig gewesen, den Blick dann nach vorne zu richten.

Zum einen werden generell respektvoller miteinander umgehen, wozu man sich „gar nicht groß verstellen“ müsse, so Ralf Rangnick. „Ich habe großen Respekt, vor dem, was seit 2005 geleistet wurde. Ohne Herrn Watzke und Herrn Rauball wäre der BVB nicht da, wo sie sind. Aber wir haben in den letzten 4,5 Jahren auch nicht viel falsch gemacht.“

Dazu könne auch ein gemeinsames Abendessen vor den Spielen geben, wie es Borussia Dortmund mit dem FC Bayern München pflegt. Allerdings wolle man sich auch konkret um die Sicherheit bei den gemeinsamen Partien bemühen. „Es ist von der Führung her ganz klar die Aufgabe, deeskalierend zu wirken.“

Kein Umdenken bei Vereinsstruktur von RB Leipzig

RB Leipzig wird gerne für sein abgeschottete Vereinsstruktur kritisiert. Ein mögliches Umdenken hinsichtlich der Aufnahme von Vereinsmitgliedern sei aber überhaupt kein Thema. Ebensowenig befasse man sich mit den sportgerichtlichen Konsequenzen vom Wochenende. „Ich bin Sportdirektor und kein Sportrichter und gehe davon aus, dass sich die zuständigen Stellen damit beschäftigen.“ Borussia Dortmund könnte einen Publikumsausschluss erwarten.

Ralf Rangnick: Mister Hooligan spielt in England heute keine Rolle mehr

Außerdem gehe das Thema Fangewalt über die beiden Vereine hinaus. Ralf Rangnick verwies auf die späteren Ausschreitungen beim Spiel Eintracht Frankfurt gegen SV Darmstadt. Daher müssen man in Zusammenarbeit aller beteiligten Institutionen geeignete Maßnahmen ergreifen.

Ein Beispiel könne man sich dabei an der Premiere League nehmen. „Ich möchte den Blick nach England empfehlen.Nicht, dass man alles eins zu eins umsetzen müsste, aber der Blick dorthin und was dort gemacht wurde, kann sicher nicht schaden.“