SPieler entwickeln wie RB Leipzig Ralph Hasenhüttl bereut Bayern-Absage nicht
Ralph Hasenhüttl war der erste Bundesliga-Trainer bei RB Leipzig und wechselte 2018 zum FC Southampton, nachdem Ralf Rangnick Julian Nagelsmann im Voraus verpflichtet hatte. Im Interview mit dem Kicker (Montag) erklärt er, was er in England gelernt und was er aus Leipzig mitgebracht hat.
Neue Eigentümer ändern nichts an Hasenhüttls Arbeit
Der FC Southampton wird seit kurzer Zeit von einem neuen Eigentümer betrieben. Für Hasenhüttl hat sich dabei nichts geändert, er genießt großes Vertrauen für seine konzeptuelle Arbeit. "Das Playbook, in dessen Entwicklung wir viel Energie gesteckt und das wir an die Jugendtrainer weitergegeben haben, um eine einheitliche Philosophie im Klub zu haben, hat sicher beeindruckt. Die neuen Eigentümer haben sich für uns entschieden, weil sie gesehen haben, dass wir einer der am besten geführten Vereine in England sind, mit sehr klaren Strukturen", sagt er.
Bayern München wäre zu früh gekommen
Nach wie vor empfindet er seine frühere Absage an den deutschen Rekordmeister als richtig. Hasenhüttl stand noch in Leipzig unter Vertrag und hatte seine erste Saison mit RB nach dem Aufstieg in die Bundesliga auf dem zweiten Platz beendet. Deswegen war er beinahe die Nummer eins als Kandidat auf die Nachfolge von Jupp Heynckes, was ihm sichtlich missfiel. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Bayern jemanden haben wollen, der so wenig Erfahrung auf internationalem Niveau hat wie ich", äußerte er damals.
Hasenhüttl, der zuvor in Aalen und Ingolstadt trainierte, war das alles eine Nummer zu groß. "Ich hatte in meiner Leipziger Zeit das Gefühl, dass ich noch sehr viel lernen kann und muss", betonte Hasenhüttl. "Als damals das Thema Bayern München aufkam, habe ich deshalb auch ganz offen gesagt: Ich bin noch nicht so weit. Im Rückblick war das absolut die richtige Aussage."
Hasenhüttl: "Habe sehr viel gelernt"
Seit Dezember 2018 ist er in England unter Vertrag und hat zuletzt bis 2024 verlängerte. Mittlerweile sei er ein besserer Trainer und Manager. "Ich habe sehr viel gelernt. Wenn man Woche für Woche gegen die besten Mannschaften der Welt antritt, muss man Lösungen finden, um eine Chance zu haben." Wenn man gegen Mannschaften wie Manchester City keinen guten Matchplan habe, werde man sofort auseinandergenommen.
Spielerentwicklung wie bei RB Leipzig
Sich mit solchen Teams zu messen ist auch nicht der Anspruch beim aktuellen Tabellenzwölften. "Dort sollen Spieler so entwickelt werden, dass die Besten von ihnen den Weg zu uns finden. Eine gewisse Ähnlichkeit zum RB-System – und dabei ist das Wissen aus meinen beiden Jahren in Leipzig natürlich hilfreich." Auch jetzt setzt er auf junge Spieler, die mit ihren Aufgaben wachsen. Und das zuletzt meist erfolgreich. Mittelfristig will er dahin kommen, so für neue Spieler nicht erst andere verkaufen zu müssen. Seine Saints dürften das letzte Projekt seiner Karriere sein, hatte er vor einem Jahr erklärt.