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RB LeipzigExklusiv: Rangnick über Hasenhüttl-Abgang und Nagelsmann-Deal

12.08.2018, 17:30
"Ralf Rangnick (Sportdirektor, RB Leipzig) li. und Ralph Hasenhuettl (Trainer, RB Leipzig) re.;"
"Ralf Rangnick (Sportdirektor, RB Leipzig) li. und Ralph Hasenhuettl (Trainer, RB Leipzig) re.;" imago/Eibner

Im ausführlichen Interview mit der Mitteldeutschen Zeitung legte RB Leipzigs Trainer Ralf Rangnick Wert darauf, detailliert die Trennung von Vorgänger Ralph Hasenhüttl und die Verhandlungen mit Nachfolger Julian Nagelsmann zu erklären. RBLive veröffentlicht die Interviewpassage exklusiv. Interview: Martin Henkel, Christoph Karpe und Ullrich Kroemer.

Ralf Rangnick: Wir wollten mit Ralph Hasenhüttl weitermachen. Ich habe nicht umsonst am Tag des Abschiedsspiels von Dominik Kaiser gesagt, dass unser Trainer auch in dieser Saison Ralph Hasenhüttl heißen wird. In den Gesprächen, die dann am Dienstag und Mittwoch darauf geführt wurden, habe ich ihm gesagt, dass wir aktuell nicht verlängern wollen, sondern abwarten, wie die Saison verläuft und wie sich Dinge entwickeln.

Rangnick über Hasenhüttl-Abgang: „Emotional nachempfinden, rational nicht”

Wie hat Ralph Hasenhüttl reagiert?
Er hat mir schnell und direkt geantwortet, dass er hier ohne Verlängerung nicht mehr weiterarbeiten wolle. Das war seine Bedingung. Ich habe ihn gebeten, eine Nacht darüber zu schlafen. Emotional konnte ich das nachempfinden, aber rational nicht wirklich. Wenn ich in meiner Trainerkarriere immer darauf gepocht hätte, ein Jahr vor Vertragsende zu verlängern, hätte ich drei, vier Mal aufhören müssen. Aber gut, Ralph hat das so gesehen und auch am nächsten Tag darum gebeten, den Vertrag aufzulösen.


„Selten so uneitlen Menschen erlebt wie Hasenhüttl”

Welche Rolle spielte, dass das Trainerteam um Hasenhüttl mit Zsolt Löw und Sascha Lense eh auseinandergefallen wäre?
Ralph hat einen super Job gemacht. Ich habe im Profigeschäft selten einen so uneitlen und mit so wenig negativem Ego behafteten Menschen erlebt wie ihn. Aber es war auch so, dass Zsolt Löw keinen geringen Anteil an der Trainingsarbeit hatte. Dadurch, dass uns Zsolt nach drei Jahren auch aus persönlich-energetischen Gründen verlassen wollte, wäre es auch nicht ganz einfach gewesen, einen neuen adäquaten Stab zusammenzustellen.


„Schritt zu RB Leipzig ideal für Julian Nagelsmanns weitere Karriere”

Wann haben Sie mit Julian Nagelsmann Kontakt aufgenommen?
Von diesem Tag an gab es eine neue Situation: Wir brauchten einen neuen Trainer. Natürlich war uns nicht entgangen, dass Julian Nagelsmann noch nirgends unterschrieben hatte. Dann gab es eine erste Kontaktaufnahme und ein Treffen. Gleich im ersten Gespräch wurde klar, dass ihn RB Leipzig sehr interessieren würde und dass er den Schritt zu uns als ideal für seine weitere Karriere sehen würde.

Rangnick: „Nagelsmann hat Bossen und Spielern versprochen, dass er bleibt”

War auch ein Engagement ab 2018 im Gespräch?
Er hat aber von Anfang an klargestellt, dass er erst 2019 kommen kann. Er hatte den Hoffenheimer Vereinsbossen, aber vor allem auch einigen Spielern am Saisonende in die Hand versprochen, dass er bleibt. Das kann ich nach der gemeinsamen Erfolgsgeschichte in Hoffenheim zu 100 Prozent nachvollziehen.

Also?
Für uns stellte sich die Frage, was machen wir? Holen wir Julian Nagelsmann, dann ist aber auch klar, dass wir ein Jahr lang einen anderen Trainer brauchen. Oder holen wir ihn nicht und beginnen sofort mit einem anderen Trainer. Aber dann hätten wir Julian Nagelsmann nicht bekommen, weil er sich seinen neuen Arbeitsplatz ab Juli 2019 nahezu frei auswählen konnte. Uns war schnell klar, dass wir uns für ersteres entscheiden.