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Ramadan in der Bundesliga So verschieden behandeln Rose und Kovac fastende Spieler

Je zwei muslimische Spieler von RB Leipzig und Borussia Dortmund fasten während des Ramadan. Hinsichtlich der Auswirkungen auf die Startelf haben die Trainer Marco Rose und Niko Kovac ganz unterschiedliche Ansichten.

Von Ullrich Kroemer 14.03.2025, 14:49
Tidiam Gomis und Amadaou Haidara (von links) fasten bei RB Leipzig während des Ramadan.
Tidiam Gomis und Amadaou Haidara (von links) fasten bei RB Leipzig während des Ramadan. (Foto: imago/Picture Point LE)

Leipzig – Zwei Profis von RB Leipzig befinden sich derzeit im muslimischen Fastenmonat Ramadan. Amadou Haidara und Winter-Zugang Tidiam Gomis fasten zwischen Sonnenauf- und -untergang. Erst nachdem die Sonne untergegangen ist, dürfen gläubige Muslime im Ramadan wieder Flüssigkeit und Nahrung zu sich nehmen. Der Ramadan hat am 28. Februar begonnen und endet am 30. März.

Die Startaufstellung von RB Leipzig beeinflusse das jedoch nicht, betonte RB-Trainer Marco Rose. Vor dem Duell gegen Borussia Dortmund (Sa., 18.30 Uhr) sagte Rose, als Christ selbst religiös: „Ich respektiere das zu 100 Prozent. Jeder Spieler hat die Möglichkeit, den Ramadan so zu leben, wie er das für richtig hält.”

Lesen Sie hier: Die Personalsituation bei RB vor dem Duell gegen den BVB

Kovac über Startaufstellung und Ramadan: „Natürlich spielt das eine Rolle”

Eine Empfehlung sprach er dennoch aus: „Laut Koran gibt es die Möglichkeit, Tage, an denen man arbeitet und reist, hintendran zu hängen und sich am Spieltag so zu ernähren, wie es ein Fußballprofi braucht.” Zumindest eine Option für die beiden muslimischen Kicker der Leipziger. „Jeder Spieler ist da anders, wir unterstützen mit allem, was wir haben, aber es wäre für mich nie eine Frage, jemanden wegen des Ramadan nicht aufzustellen, wenn er gut trainiert, fit ist und wir im Austausch sind”, stellte Rose klar.

Sein Dortmunder Kollege Niko Kovac denkt darüber offensichtlich anders. Vor dem Achtelfinal-Rückspiel in der Champions League am Mittwoch räumte Kovac angesprochen auf die Aufstellung bei DAZN ein: „Natürlich spielt das auch eine Rolle. Man muss sich vorstellen, was das an Kraft kostet. Man merkt schon, dass es an den Kräften zerrt. Wir als Trainer befürworten das natürlich. Ich finde gut, dass sie das machen. Aber wir müssen darauf gucken, dass wir die Jungs auf den Platz bringen, die die nötigen Kräfte haben.”

Bensebaini: „Ersten Tage können schwierig sein”

Ramy Bensebaini, der während des Ramadan fastet, spielte deswegen nicht von Beginn an. Serhou Guirassy, den das im BVB-Team ebenfalls betrifft, begann hingegen.

Bensebaini hatte jüngst bei bundesliga.de gesagt: „Die ersten Tage können ein bisschen schwierig sein, aber danach ist es in Ordnung. Es ist etwas Persönliches, das ich tun möchte, und ich habe gelernt, damit umzugehen. Jeder schafft das anders, aber für mich ist es kein Problem. Ich kann ohne Probleme trainieren und den Ramadan einhalten.”

RB Leipzig hat mit der Leistungsfähigkeit fastender Spieler bislang gute Erfahrungen gemacht. 2022 nutzte Mohamed Simakan die kurze Spielunterbrechung nach Einbruch der Dunkelheit, die Klubs beantragen können, nahm ein Energiegel zu sich, trank etwas und bereitete mit einem tollen Solo ein Tor gegen Hoffenheim vor. An diesem Samstag geht die Sonne 18.13 Uhr unter, die betroffenen Spieler haben also noch die Möglichkeit, vor Anpfiff zu trinken und zu essen.