RB Drittletzter bei Auswärtsfahrern: Klub sucht nach den Ursachen

Durchschnittlich 769 Fans von RB Leipzig haben ihren Verein diese Saison bei den bisher sieben Partien in der Fremde unterstützt. Laut dem Portal "Fußballmafia", das seit Jahren die Auswärtsfahrertabelle führt, reicht das gerade für den drittletzten Rang in der Liga. Nur der VfL Wolfsburg und die TSG Hoffenheim können noch weniger Anhänger für ihre Gastspiele begeistern.

Die RB-Verantwortlichen wollen das Problem angehen. Wie die Bild berichtet, haben sie Mitte Oktober eine Umfrage unter Fans gestartet, um die Ursachen für die geringe Resonanz zu ermitteln. Die Auswertung laufe noch, das Ziel stehe aber schon fest: Bei jedem Auswärtsspiel sollen wieder mindestens 1000 Fans im RB-Gästeblock stehen. Eine Zahl, die vor wenigen Jahren keine Hürde war.

Zwar landete RBL in der Vorsaison bei den Auswährtsfahrern ebenfalls auf dem 16. Platz. Aber in der Spielzeit 2019/20 gingen noch fast 2.000 RBL-Anhänger mit dem Team auf Reisen (Platz 13). 2018/19 waren es rund 1.600 (Platz 13) und 2017/18 sogar fast 2.200 pro Spiel (Platz 11).

Gründe für den Einbruch könnten in der nachlassenden Begeisterung für den Fußball durch die Corona-Pandemie sowie in der aktuellen schwierigen wirtschaftlichen Situation liegen. In Sachsen liegen die Durschnitteinkommen vielfach unter West-Niveau. Da überlegen sich die Fans zweimal, ob sie Geld für teure Auswärtsfahrten ausgeben.

Eine weitere mögliche Ursache: Die aktive Fanszene ist beim 2009 gegründeten Klub noch nicht so groß und gefestigt wie bei Traditionsvereinen wie Bayern, Schalke oder Dortmund. Die drei Vereine liegen mit durchschnittlich weit mehr als 6.000 Fans aktuell auf dem ersten Platz der Auswärtsfahrer-Tabelle.

Am Samstag gegen Bremen drehen die RB-Anhänger gewissermaßen die Zeit zurück. 2.000 werden beim Gastspiel an der Weser erwartet. Das ist - mit Abstand - Saisonrekord für den Fünften der Fußball-Bundesliga. Und eine Zahl, die vor der Pandemie völlig normal war.