Einzelkritik gegen Bochum Auf der Suche nach der Form
Zugang Antonio Nusa erzielte mit seinem ersten Abschluss den Treffer des Tages, nachdem sich die Kollegen an Bochum die Zähne ausgebissen hatten. Er ist einer der wenigen Spieler, die schon in Form sind. Einzelkritik und Noten.
Leipzig – So haben wir die Spieler von RB Leipzig beim mühsam umkämpften 1:0 (0:0) gegen den VfL Bochum gesehen:
Peter Gulacsi: Hatte nicht viel zu halten, aber überraschte mit zwei dicken Patzern beim Herausspielen. Konnte zunächst Lukebas zugegeben riskant gespielten Ball nicht kontrollieren und verlor die Kugel am eigenen Sechzehner (30.), sodass Lukeba in höchster Not retten musste. Auch sein zweiter grober Schnitzer beim Herausspielen (74.) landete im eigenen Drittel direkt in den Füßen eines Bochumers. Note: 4.
Mohamed Simakan: Durfte etwas überraschend als Rechtsverteidiger ran, da er die gesamte Vorbereitung innen gespielt hatte, erledigte den Job befriedigend, aber setzte keine außergewöhnlichen akzente. Note: 3.
Lesen Sie hier: Die Reaktionen – „Zu umständlich und inkonsequent”
Orban opferte sich
Willi Orban: Opferte sich nach guter Leistung für das Team, als er die Rote Karte gegen Boadu in Kauf nahm, um den Ausgleich zu verhindern. Ist hinsichtlich seiner Spritzigkeit noch nicht ganz in Topform, sonst hätte er den Ball vielleicht noch getroffen. Note: 4.
Castello Lukeba: Gutes Spiel des Franzosen, der Olympia gespielt hat und erst seit knapp drei Wochen wieder im Training mit RB ist. Bügelte Gulacsis Patzer nach zuvor eigenem, riskantem Anspiel aus und grätscht Daschners Schuss aufs leere Tor ab. Aufmerksame Partie, bügelt auch Stellungsfehler der Kollegen aus, wirkte fit und wach. Note: 2,5.
David Raum: Noch kein echter Faktor nach vorn über die linke Seite. Versuchte ab und an gute, lange Bälle auf Sesko, kam aber kaum ins Flanen. Viel zu riskanter Fehlpass in die Feldmitte vor dem Orban-Rot. Note: 3,5.
Xavi Simons zu verspielt
Nicolas Seiwald: Tritt ganz selten einmal in Erscheinung, ist offenbar extrem damit beschäftigt, alle Prinzipien und Automatismen richtig auszuführen, dass er nur schwer in sein eigenes, instinktives Spiel findet. Nur 35 Ballkontakte als zentraler Spieler im defensiven Mittelfeld. Früh ausgewechselt. Note: 4.
Kevin Kampl: Zog die Strippen in der Defensive, machte eine verlässliche Partie. Bis auf eine Szene in der ersten Hälfte, als er den Ball nach einem kurz ausgeführten Freistoß vertändelte und eine Bochumer Konterchance ermöglichte. Note: 3.
Amadou Haidara: Riesiger Aktionsradius, half hinten mit aus und tauchte vorn vor dem Tor auf, verpasste es aber, sich zu belohnen. Feiner Pass aus dem Fußgelenk auf Openda, vergab selbst zwei Großchancen, einmal wurde sein Schuss geblockt, einmal köpfte er nach Simakan-Ablage über das Tor (42.). Begann wieder auf der Zehn und rückte dann nach Nusas Einwechslung nach hinten. Kann noch mehr aus seiner guten Form gerade machen. Note: 2,5.
Xavi Simons: War hinsichtlich der Anzahl der gefährlichen Aktionen der Beste bei RB, wurde gesucht und tauchte in gefährlichen Zonen auf. Wirkte aber bei seinen Aktionen oft zu verspielt, einen Tick drüber, als wolle er seinen Superstar-Status, den er in dieser Saison von RB angeheftet bekam, auch mit besonders spektakulären Aktionen untermauern. Agierte sowohl bei seinen Dribblings und Lösungen im Mittelfeld als auch beim Abschluss zu umständlich und unsauber. Bereitete das Tor für Nusa auch eher unfreiwillig vor, da er abgeblockt wurde. Note: 3.
Lois Openda: Ein wenig wirkte es, als sei Lois Openda im Kopf noch nicht ganz da. Vergab eine Großchance, als er erst auf Xavi passte und dann selbst schlampig und harmlos abschloss (25.). Ist noch nicht scharf genug. Besser und knapp vorbei: sein Distanzschuss von Halbrechts (40.). Viel mehr war von ihm nicht zu sehen. Note: 4.
Nusa brachte Konsequenz
Benjamin Sesko: Sein Abseitstreffer zählte nicht (13.)., hatte lange keine richtige Bindung zum Spiel, leistetet dann aber in der zweiten Hälfte die schöne Vorbereitung für Nusa & Co., als er die Chance überhaupt erst einleitete, den Ball eroberte und technisch fein weiterverarbeitete. Note: 3,5.
Antonio Nusa (55.): Brachte endlich Konsequenz vor dem Tor ins Team, traf wieder kurz nach seiner Einwechslung mit seinem erste Abschluss – das ist Effizienz. Bediente erst Xavi fein, blieb in der Szene wach und zog selbst trocken ab. Zeigte, dass er ebenso im Zentrum die tödlichen Pässe spielen kann wie über die Außen kommen kann. Cooler Bursche, der nach zwei Toren nicht abhebt. Note: 2.
Benjamin Henrichs (55.): Kam erst als Rechtsverteidiger ins Spiel, war dann nach Haidaras Auswechslung kurzzeitig Sechser neben Kampl. Brachte technische Klasse auf der rechten Seite ein und zeigte, dass er ins Team gehört, sobald er wieder voll fit ist. Note: 3*
*Wir bewerten nur Spieler, die vor der 70. Minute eingewechselt wurden.