RB-Einzelkritik gegen Köln Leipzigs Punch ist zurück
Mit Dampf und mutigem Direktspiel überrollte RB Leipzig den 1. FC Köln in der zweiten Hälfte mit drei Tore in sieben Minuten. Einzelkritik und Noten nach dem Kantersieg.
Köln/Leipzig – So haben wir die Spieler von RB Leipzig beim 5:1 (1:1) beim 1. FC Köln gesehen:
Peter Gulacsi: Hielt in der 85. Minute den zweiten Ball, der aufs Tor kam. Der erste war drin gewesen. Gulacsi konnte beim Gegentor nicht eingreifen, sah aber seltsam unbeteiligt aus, da er nicht einmal versuchte, den Schuss am langen Pfosten abzuwehren. Spielte sonst viele lange Bälle, um das phasenweise hohe Pressing der Kölner zu überspielen. Note: 3.
Benjamin Henrichs: Gute, aktive Partie des Nationalspielers mit vielen Impulsen über die rechte Flanke. Zu Beginn nicht aufmerksam beim 1:1. Kam dann nach Raums herrlicher Verlagerung völlig frei zum Abschluss. Muss einen solchen Ball auch mal machen (41.) – bessere Gelegenheiten bekommt er nicht. In der Schlussphase perfekte Vorlage an den kurzen Pfosten auf Poulsen zum 5:1. Note: 2,5.
Willi Orban: Glänzte vor allem mit zwei, drei herrlich präzisen Bällen nach vorn in die Schnittstelle. So wie vor dem 1:0, als er Olmo mit einem Pass bediente, so präzise wie ein Skalpellschnitt eines Chirurgen. Wurde zudem als erste Anspielstation bei Ecken und Freistößen in der Luft gesucht, was auch zweimal gut funktionierte. Hatte selbst eine gute Gelegenheit per Kopf, die er nicht aufs Tor bekam. Note: 2.
Castello Lukeba: Nur anfangs gefordert, danach im besten Sinne unauffällig. Erledigte einfach seine Aufgaben mit sehr viel Qualität (Passquote: 98 Prozent). Hat sich mit vier Spielen von Beginn an wieder in die erste Elf gespielt. Note: 3.
Raum macht Dampf
David Raum: Zu Beginn noch nervös, verpasste, im eigenen Strafraum zu klären und spielte einem Kölner in den Fuß, was glücklicherweise ohne Konsequenzen blieb. Schoss gefährliche Freistöße und zog mutiger als sonst gute Läufe an die Grundlinie an, traute sich auch mal erfolgreich ins Dribbling und machte viel Dampf über Links. Toller Flankenwechsel auf Henrichs (41.). Flankenvorlage zum 3:1 für Openda. Note: 2.
Amadou Haidara: Unfreiwillige Vorlage für Köln in den ersten Minuten. Konnte den flinken Finkgräfe nicht stoppen. Stabilisierte sich und das RB-Spiel, gewann seine Zweikämpfe und die Hoheit im zentralen Mittelfeld und belohnte sich endlich mal einen Distanzschuss bei seinem ersten Saisontor zum 4:1 (70.). Richtig, tolle linke Klebe. Leider völlig unnötig wegen fünf Gelber Karten gegen Mainz gesperrt. Note: 2.
Xaver Schlager: Gallige Eroberungen von Beginn an. Metronom im Mittelfeld, verteilt sicher die Bölle (Quote: 93 Prozent) und gewinnt seine Zweikämpfe (83 Prozent). Dribbelte an und leitete das 2:1 ein. Note: 2,5.
Openda zwischen Chancentod und genialem Torjäger
Dani Olmo: Tolles direktes Passspiel vor dem 1:0, als er auf Sesko weiterleitete. Hatte selbst kein Fortune im Abschluss. Prüfte Schwäbe mit einem Distanzschuss und schoss aus der Drehung knapp neben den Pfosten (36.) und traf diesen dann kurz vor der Pause, aber nicht ins Tor. Ließ sich auch mal tief fallen und verteidigt mit an der eigenen Grundlinie, um Henrichs abzusichern. Wird aktiver und präsenter, führte 20 (!) Zweikämpfe und ging in acht Dribblings. Nur noch eine Frage der Zeit, bis er wieder vollends bei 100 Prozent ist. Note: 2,5.
Xavi Simons: Xavi ist ohnehin neben Dani Olmo immer der beste Fußballer bei RB. Belohnt sich diesmal aber auch mit dem frühen 1:0 und seinem siebten Saisontreffer. Drehte kurz vor der Pause mit einem Knaller übers Tor (45.) und einem genialen Außenrist-Pass auf Openda (45.+3) auf. In der zweiten Hälfte klappte das Zusammenspiel dann, als er aus ganz schwierigem Winkel vor Schwäbe auf Openda querlegte – eine glänzende Vorbereitung für Opendas 2:1. Note: 1.
Benjamin Sesko: Gute Kopfballchance zu Beginn nach Orbans Ablage (12.). Bereitete Xavis 1:0 mit perfektem Direktspiel vor. Verlor dann das Kopfballduell in der Defensive vor dem 1:1 und traf selbst das Tor aus wenigen Metern nicht, auch wenn es wohl Abseits gewesen wäre. Zeigte wieder gutes direktes Spiel vor dem 2:1 mit dem Pass auf Xavi aus dem Strafraumzentrum. Note: 2,5.
Lois Openda: Begann gar nicht so stark, fand Sesko beim Konter nicht, stand beim vermeintlichen 2:1 knapp im Abseits und vergab eine Topchance kurz vor der Pause nach Xavis Traumpass (45+3). Wandelt immer zwischen Chancentod und Toptorjäger. Drehte dann auf und traf gleich doppelt. Vollendete Xavis geniale Vorarbeit zum 2:1 und setzte den Kopfball nach Raums Flanke perfekt zum 3:1 ins Eck. Note: 1,5.*
* Wir bewerten nur Spieler, die vor der 70. Minute eingewechselt wurden.