RB-Einzelkritik nach 0:1 in Bochum: Vorm Tor harmlos bis fahrlässig

So haben wir die Spieler von RB Leipzig beim 0:1 in Bochum gesehen:

Janis Blaswich: Hatte eigentlich nur einmal wirklich zu tun: beim Kopfball von Asano nach Einwurf Antwi-Adjei und der Hinterkopfverlängerung des kantigen Hofmann. Diesen parierte der RB-Keeper, seine Abwehr aber landete auf der Stirn von Masovic, das einzige Tor des Nachmittags. Note: 2,5.

Mohamed Simakan: Sein erster Startelfeinsatz seit dem 1:2 gegen Union Berlin. Wurde in der 70. Minute durch Henrichs ersetzt, auch weil er nicht groß in Erscheinung trat. Hatte eine gefährliche Hereingabe, die Silva ungenutzt liegenließ. Note: 3,5.

Willi Orban: Hinderte Hofmann nicht am Kopfball, der zum 0:1 führte. Ansonsten eher mittelmäßiger Nachmittag des Kapitäns. Einen Kopfball kurz vor Spielende parierte Bochums Keeper Riemann. Note: 4.

Josko Gvardiol: Hatte ein paar Fehlpässe zu Spielbeginn und war nicht an Masovic dran, als der zum 1:0 einköpfte. Keine nennenswerte Aktion nach vorn, in der Defensive wenige gefordert. Note: 3,5.

Marcel Halstenberg: Machte ein gediegenes Spiel, ließ aber Asano in seinem Rücken weglaufen, der das Gegentor mit seinem Kopfstoß maßgeblich einleitete. Bediente einmal Silva, der aber frei vorm Tor über den Ball haute. Note: 4.

Konrad Laimer: War giftig wie immer, auch überall zu finden, aber keiner seiner Läufe riss mal Lücken in den Bochumer Verbund, es zündete auch keine originelle Spielidee. Ein Alltagslaimer, der keinen Unterschied machte. Note: 3,5.

>>> Lesen Sie hier: Reaktionen auf das 0:1 in Bochum

Kevin Kampl: Keine Torschussvorlage, keine Torschuss, kaum zu sehen. Das Spiel lief weitgehend am Routinier vorbei, hatte nur 40 (!) Ballkontakte und führte ganze fünf (!) Zweikämpfe. Note: 4.

Dominik Szoboszlai: War auffälligster Offensivspieler bei RB mit Dribblings (neun), Vorlagen (fünf) und Torschüssen (vier), die aber nie gefährlich waren. Einmal klaute ihm Silva einschussbereit den Ball vom Fuss (Innenpfosten). Zerrieb sich gleichermaßen in verbalen und gestenreichen Scharmützeln mit den Gegnern auf. Note: 2,5.

Yussuf Poulsen: War ein Schatten des früheren Poulsen. Es versprangen ihm Bälle, er verhedderte sich bei Dribblings, es gelang ihm kein gefährliches Zuspiel, seine früheren Ballansaugkünste sind verschollen. Hatte bei seiner Auswechslung ganze (25!) Ballkontakte Note: 4.

Timo Werner: Wurde bis zur Pause von den Fans auf die alte, üble Weise geschmäht, was vielleicht seine Wirkung hatte. Der Stürmer war so gut wie nicht anwesend, hatte zwei gute Chancen, einmal schoss er drüber, einmal hielt Riemann. Ansonsten abgemeldet bei Bochums Abwehrhünen. Note: 4.

Andre Silva: Hatte die meisten großen Chancen im Spiel (sechs), aber keine ging rein. Einmal senste er über den Ball, einmal bekam er ihn nicht unter Kontrolle, ein weiteres Ball köpfte er ihn drüber oder schoss an den Innenpfosten. Der frühere Torschützenkönig bleibt ein Problemfall beim Verwerten von Großchancen. Note: 4.

Emil Forsberg (62., für Poulsen): Konnte dem Spiel keine großen Impulse mehr geben, dafür war die Partie bis zur Schlussphase zu festgefahren. Zwang Riemann einmal mit dem Kopf zu einer Glanzparade. Note: 3.

* Wir bewerten nur Spieler, die vor der 70. Minute eingewechselt wurden.