Einzelkritik und Noten gegen Mainz Die 100-Prozent-Abwehr
Hinten eine glatte Eins, vorn eine Fünf: Das Defensivbollwerk bei RB Leipzig steht, vorn klemmte es in der zweiten Hälfte. Einzelkritik und Noten nach dem 2:0 in Mainz.
Leipzig – So haben wir die Spieler von RB Leipzig beim 2:0 (2:0) in Mainz gesehen:
Peter Gulacsi: Hatte wenig zu tun in diesem Spiel. Musste sich erstmals bei Cacis Distanzschuss so richtig strecken (67.) und hob auch bei Amiris Freistoß Richtung Lattenkreuz (79.) genau richtig ab. Ist nun 495 Minuten ohne Gegentreffer und kann im kommenden Spiel den RB-Rekord (499 Minuten) einstellen. Note: 2,5.
Lukas Klostermann: Spielte einen abgeklärten Part halbrechts in der Dreierkette, hatte nur anfangs Probleme gegen Burkhard, wenn es Mainz mal schnell machte; Mitte der zweiten Halbzeit unterlief ihm ein technischer Fehler (66.). Aber insgesamt 100 Prozent Zweikampfquote! Note: 2,5.
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Willi Orban: Ungeheuer aufmerksam und gut postiert in den Zweikämpfen. Gewann alle seiner 14 direkten Duelle (!) Reaktionsschnell und gierig beim ersten Saisontor, als er Zentners Patzer nutzte. Bestform! Note: 1.
Castello Lukeba: Der Dritte 100-Prozenter im Abwehrverbund: gewann alle sechs Duelle gegen die Mainzer Stürmer. Beweglich und dominant gegen Dribbler Sieb, immer wieder gute Vorstöße; hätte auch das 2:0 erzielen können, stand direkte neben Orban. Brachte kurz vor Schluss eine gefährliche Hereingabe vors Tor (89.). Note: 2.
Lutsharel Geertruida: Musste sich noch an die neue, offensivere Rolle auf der rechten Außenbahn als sogenannter Schienenspieler gewöhnen, in der ersten Hälfte versuchten seine Kollegen, ihn lang die Linie runter bis zur Grundlinie zu schicken, doch die Bälle waren zu steil für Geertruida. Legte das Augenmerj mehr auf die Defensive und erledigte dort einen höchst soliden Job. Note: 3.
Nusa erledigt neue Rolle
Amadou Haidara: Toller Pass durchs Zentrum auf Xavi Simons, Assist zum 1:0. Hat eine tolle Präsenz entwickelt, ungeheuer wichtig für das RB-Spiel geworden, presste teilweise sehr hoch und giftig gegen Amiri & Co. Trat dann zu Beginn der zweiten Hälfte unglücklich auf den Ball, rutschte weg, musste Burkhard foulen (Gelb) und wurde angeschlagen früh ausgewechselt (56.). Note: 2,5.
Arthur Vermeeren: Spielt für seine 19 Jahre schon sehr reif im zentralen Mittelfeld, macht wenig Fehler, hatte eine Top-Passquote von 92 Prozent. Wurde bei einer Schusschance nach einem Konter und nach Vorlage von Xavi Simons mal selbst gefährlich, wurde aber abgeblockt (68.). Note: 3.
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Antonio Nusa: Spielte sozusagen als Ersatz für David Raum auf der ungewohnten linken Außenbahn und machte das auch in der Abwehr erstaunlich gut. War defensiv aufmerksam und hatte nach vorn selbst einen ersten guten Abschluss (29.), als er von links nach innen zog; leitete Seskos zweite Großchance ein (72.). Note: 3.
Xavi Simons: Geniales Dribbling, als er sich gegen vier Mainzer durchsetzte, Fahrt aufnahm und Zentner durch die Beine zum wichtigen, frühen 1:0 düpierte. Leistete mit seiner Hereingabe auf Openda auch die Vor-Vor-Arbeit zum 2:0. Setzte seine Kreativkräfte sehr dosiert ein, war effizient und präsent und ackerte auch nach hinten mit. Note: 1,5.
Sesko vergibt zweimal kapital
Lois Openda: War gut im Spiel, aber hatte nicht viele Szenen vor dem Tor. Vorarbeit zum 2:0, als er Zentner mit einem scharfen Abschluss zum Patzer zwang und den Assist für Orban gab. Bei einem Konter nach Wiederanpfiff legte er sich den Ball zu weit vor. Hätte sich eigentlich zwei weitere Assists verdient gehabt, als er seinen Gegenspieler Leitsch vor Seskos erster Großchance unter Druck setzte und dessen kapitalen Rückpassfehler erzwang; spielte den Kollegen kurz darauf erneut frei und jubelte schon, als Sesko erneut vergab (72.). Rackerte viel, führte viele Zweikämpfe und wurde häufig gefoult. Note: 2,5.
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Benjamin Sesko: Schwächste Saisonleistung des Slowenen. Agierte gegen den Ball etwas tiefer als üblich und schloss so gut die Räume. Vergab aber vor dem Tor in drei Situationen kläglich – insbesondere in der zweiten Hälfte, als er zwei klare Tore auf dem Fuß hat (70., 72.). Wenn er bei der ersten Xavi bedient und die zweite selbst nutzt, gewinnt RB 4:0. Note: 5.
Kevin Kampl (56.): Fügte sich nach Haidaras Verletzung gut ein, hat aber nicht dessen Stringenz. Hat den Ball meist bisschen länger am Fuß, was bei einer 2:0-Führung auch guttut. Gewann aber keinen Zweikampf. Note: 3,5.
*Wir bewerten nur Spieler, die vor der 70. Minute eingewechselt wurden.