Augsburg/dpa/fri – Auf diese Statistik hatte Sandro Wagner gar keinen Bock. Wie es denn zu erklären sei, dass der FC Augsburg gegen RB Leipzig in der Fußball-Bundesliga seit 15 Spielen nicht mehr gewonnen habe, wurde der Coach gefragt. "Das weiß ich nicht, weil ich die letzten 15 Spiele nicht gesehen habe", antwortete Wagner. Mehr gab es dazu nicht zu sagen.

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Dass es - inklusive zwei Matches im DFB-Pokal - sogar schon 17 Pflichtspiele in mehr als siebeneinhalb Jahre sind, in denen die FCA-Kicker ihre RB-Rivalen nicht mehr besiegen konnten, das hellt die schwarze Serie nicht auf. Aber Wagner beteuert, ohnehin nur auf diesen Samstag (15.30 Uhr/Sky) fokussiert zu sein. Und dabei wird auch der Trainer selbst wieder im Fokus stehen - ganz konkret sein Verhalten während der Partie an der Seitenauslinie.

Schon drei Gelbe Karten fing sich der extrovertierte Coach in den ersten sieben Liga-Partien ein. Nach der nächsten Verwarnung folgt eine Spielsperre. Dabei hatte sich der Ex-Profi, Ex-TV-Experte und Ex-Assistent von Bundestrainer Julian Nagelsmann vor Saisonbeginn noch vorgenommen, überhaupt keine Gelben Karten zu kassieren. Zumindest damit ist er bereits gescheitert.

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Der Ärger vor allem über seine Verwarnung aus dem Spiel in Köln (1:1) zuletzt war Wagner auch Tage danach noch anzumerken. Schiedsrichter Timo Gerach hatte ihn nach gut einer Spielzeit Gelb wegen Meckerns gezeigt. Manche Beobachter werteten die Sanktion des Unparteiischen als äußerst streng. Das sah auch Wagner so und rief beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) an.

"Wenn man mich kennt, dann weiß man schon, dass ich Sachen in der ganzen Komplexität gerne nachvollziehen kann. Das konnte ich da nicht", berichtete er. "Deswegen habe ich schon mit dem einen oder anderen beim DFB telefoniert und bin jetzt schlauer." Inwieweit, das verriet der 37-Jährige nicht. Er ergänzte aber noch einmal im Rückblick auf die Situation von Köln: "Kann ja jeder selber bewerten, ob es eine Gelbe Karte war oder nicht."

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Wird sich Wagner von nun an in seiner Coachingzone zurückhalten? Fakt ist: Sieht er gegen RB erneut Gelb, dann wird er im folgenden Ligaspiel eine Woche später wieder daheim gegen die Champions-League-Truppe von Borussia Dortmund fehlen. "Wenn man nicht gesperrt werden möchte, dann holt man sich keine Gelbe Karte mehr. Das ist dann wahrscheinlich die einzige Lösung", kündigte er auf eine weitere Frage leicht süffisant an.

Das Leipzig-Spiel wird also auf mehreren Ebenen eine große Herausforderung für den Trainer und seine Mannschaft, in der es "schon noch viele Baustellen" gebe. Kapitän Jeffrey Gouweleuuw fehlt dem FCA weiter wegen einer Knieverletzung. Der Tabellenzweite Leipzig sei zwar ein Team mit hoher individueller Qualität. "Aber wir haben schon gesehen, wo wir ihnen defensiv wehtun können", kündigte Wagner an. "Das versuchen wir zu zeigen."

Vor allem RB-Mittelfeldspieler Christoph Baumgartner sei ein "überragender Spieler" in dieser Saison, lobte der Augsburg-Trainer. "Er ist der Mann der Stunde in der Bundesliga, eines der Gesichter an den letzten Spieltagen. Es wird eine große Herausforderung für uns, ihn kaltzustellen. Aber das kriegen wir hoffentlich hin." Ob Wagner auch seine Emotionen cool halten kann?