zerzaust und rumpelig Rose zum Rasen in Augsburg: "Nicht rumflennen, annehmen!"
Beim FCA will Leipzig den nächsten Sieg einfahren. Nicht so einfach auf dem Rasen in der Augsburger-Arena, der den schlechtesten Ruf der Liga genießt. RB-Coach Rose stellt drei Mittel dagegen vor.
Leipzig - Der Augsburger Rasen ist ein Thema für sich in der Bundesliga, wo man im Bilde ist über die teils zerzauste und rumpelige Verfassung des Geläufs, wie RB-Coach Marco Rose vor dem Bundesliga-Spiel am Samstag (15.30 Uhr/Sky) in der Fuggerstadt versicherte. „Jeder kennt den“, sagte der 47-Jährige am Freitag, schmunzelte dabei und stellte ausdrücklich klar: „Die Augsburger machen das ja nicht mit Absicht. Für einen guten Rasen spielen viele Faktoren eine Rolle: Drainage, Unterboden, Lichteinfall.“
RB-Coach Rose: "Wir nehmen das an"
Für die Sachsen, die als Tabellenfünfter zum Duell mit dem FC Augsburg fahren und nach dem 2:0 gegen Union den nächsten Dreier folgen lassen wollen, um den Anschluss an die Champions-League-Plätze nicht zu verlieren, wird das Grün zu einem der Schlüsselfaktoren. Rose hat seine Spieler unter der Woche darauf eingestellt.
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Ein Mittel dagegen: „Nicht rumflennen und auf den Rasen meckern, wenn der Ball bei der Aufwärmung mal verspringt. Beide Teams haben die gleichen Bedingungen, wir nehmen das an, wir wissen, was auf uns zukommt.“
Ein weiteres Mittel: „Wir müssen schlau sein und die richtigen Stilmittel wählen. Heißt, wir müssen schauen, wo der Platz besonders in Mitleidenschaft gezogen ist und wir diesen Raum einfach überspielen, und wo sind Räume, wo der Ball gut läuft?“
Xavi in Augsburg: der nächste Schritt
Und schließlich, Rose dreht das vermeintlich Negative ja ohnehin gern in eine Wahrnehmung von Welt als Herausforderung und Chance: Was draus lernen. Beispiel RB-Leihprofi Xavi Simons: Der Techniker aus den Niederlanden war noch nie in Augsburg. Rose musste lächeln, als er sich dessen Begegnung mit dem Geläuf des FCA vorstellte. „Das kann auch ein gutes Techniktraining sein, wenn der Ball verspringt und man ihn trotzdem gut annimmt“, sagte der Leipziger Trainer. „Wenn Xavi das hinkriegt, hat er den nächsten Schritt gemacht.“
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Die Augsburger wissen um den schlechten Ruf ihres Spielfeldes. Sie ärgern sich selbst darüber, denn wie Rose darauf hinwies, beeinträchtigt er auch ihr eigenes Kombinationsspiel. Dafür hätten sie auch nicht die Maßregelung von Bayern Münchens Fußball-Nationalspieler Leon Goretzka gebraucht.
„Das kann bei den Witterungsbedingungen nicht sein. Wir wollen immer attraktiven Fußball sehen, aber hier ist das nicht möglich», schimpfte der Mittelfeldspieler nach dem glücklichen 3:2 des FC Bayern Ende Januar. «Wenn man sich anguckt, worauf wir stehen, kann man das nicht Wiese nennen. Da höre ich mir jetzt auch gerne jeden Shitstorm an.“
FCA-Trainer Thorup: Treffen mit Greenkeepern
Der Rasen im Augsburger Stadion hat sich witterungsbedingt nicht gebessert. „Am liebsten hätten wir einen guten Platz, aber momentan haben wir ihn nicht“, räumte Augsburgs Trainer Jess Thorup am Donnerstag ein. „Hoffentlich wird das in den nächsten paar Wochen oder Monaten besser.“
Der Däne hat sich in dieser Woche mit dem Greenkeeper-Team besprochen. Was ist in der Kürze der Zeit machbar? Was auf längere Sicht? „Es ist für mich sehr wichtig, dass wir die bestmöglichen Bedingungen haben“, beteuerte Thorup. Diese kämen aber auch wegen des regnerischen Wetters nicht „von einem Tag auf den anderen“.
Die Augsburger müssen mit ihrem an einigen Stellen umgepflügten Rasen umgehen, aus Gewohnheit können sie das wohl besser als ihre Gäste. Doch in diesem Jahr hat es noch nicht zu einem Heimsieg gereicht. Das liegt nicht zwingend am Rasen, sondern auch an den Gegnern: Spitzenreiter Bayer Leverkusen (0:1) und eben FC Bayern (2:3) hießen die ersten beiden Rivalen. In RB Leipzig wartet das nächste Spitzenteam, das anders als Goretzka und die Bayern den Rasen hinnehmen wie er ist. Zumindest, wenn es nach Marco Rose geht.