werner mit Tor und vorlage Bester Leipziger in Glasgow? "Man of the match" wurde ein anderer
Die Uefa hat die Angewohnheit, in der Regel die Spieler zu einem Man of the Match zu wählen, die im Rampenlicht standen. Ist nun mal alles auch ein Geschäft und Glitzer ist die Leitwährung für das Unternehmen Europäischer Fußallverband. Umso erstaunlicher war die Entscheidung, Amadou Haidara am Dienstagabend zum auffälligsten Spieler der Partie zwischen RB Leipzig bei Celtic Glasgow zu wählen.
Timo Werner: Kandidat für die Ehrung
Man hätte auch das Publikum prämieren können. Vielleicht sogar müssen, denn im Celtic Park spielen die Fans des schottischen Meisters die Hauptrolle. Auch gegen die Gäste aus Sachsen war das Stadion im Stadtteil Parkhead mit seinen 60.000 voll besetzten Sitzschalen wieder eine Nummer für sich: laut, vibrant wie die Angelsachsen sagen, eine Kathetrale der Erregung, von Gesang und Gebrüll.
Thumbs up for the Player of the Match 😄👍
— RB Leipzig English (@RBLeipzig_EN) October 11, 2022
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Gleichermaßen wäre auch Timo Werner ein weiterer sinnvoller Kandidat für die Ehrung gewesen wie es Teamkollege Haidara war, der tatsächlich ein exzellentes Spiel gemacht hatte, das aber auf der wenig glamourösen Position zentral vor der Abwehr. Werner schoss das 1:0 und legte Emil Forsberg den zweiten Treffer des Abends auf.
Normalerweise gibt es nach diesen Eckdaten bei der Uefa keine zwei Meinungen. So aber ehrte den 26 Jahre alten Stürmer lediglich sein Trainer. "Er war sehr fleißig, er hat ein Tor gemacht, eines vorbereitet", sagte Marco Rose.
RB-Sieg gegen Celtic: "Schön herausgespielt"
Bis zu seinem Tor spielte der Rückkehrer vom FC Chelsea wie die Wochen zuvor: engagiert, aber ohne viel Fortune in seinen Aktionen. Abspiele missrieten, seine Dribblings endete meist in der Gegner Beine, seine Schüsse wurden samt und sonders geblockt.
Aber Werner wollte. Mit 78 Ballkontakten war er mehr am Spiel beteiligt, als seine Kollegen in der Leipziger Offensive. Immer wieder ließ sich der Nationalspieler tief fallen, um Überzahl zu schaffen. Sein Treffer war die Belohung für diesen Aufwand. Er beschrieb ihn später so: "Wir haben das davor schön herausgespielt, dann ist Andre (Silva, Anm. Red.) zur Grundlinie gekommen und macht ne super Flanke. Ich halte den Kopf hin. Ein schönes Gefühl, wenn das Netz zappelt."
Für den sensiblen Stürmer war es der erste Treffer in der Champions League nach seiner Rückkehr aus England. Und seine Vorlage zum 2:0 durch Emil Forsberg ebenfalls eine Premiere in dieser Königsklassen-Saison. Das heißt noch nicht, dass er damit schon wieder dort ist, wo er vor seinem Wechsel zu den Blues ist, als er im Spiel der Sachsen eine Garantie für Assists und die wichtigen Treffer gewesen war. Aber, wie es Rose ausdrückte: "Sein Tor hilft ihm und es hilft uns."