Klubnetzwerke wie Red Bull Multi-Club-Ownership: Bayern und BVB sind skeptisch
Oliver Mintzlaff, Chef des Aufsichtsrat von RB Leipzig, ist gerade der die European Club Association (ECA) beigetreten. Dort berieten die Mitglieder bei der Generalversammlung in Berlin auch über Themen wie Multi-Club-Ownership. Der Besitz von mehreren Vereinen in einer Unternehmenshand, wie es auch bei Red Bull der Fall ist, ist den Bossen von FC Bayern München und Borussia Dortmund ein Dorn im Auge.
Watzke fordert Wachsamkeit
BVB-Chef Hans-Joachim Watzke, der in das Exekutivkommitee der UEFA eingetreten und daher für Oliver Mintzlaff aus dem Board der ECA ausgeschieden war, sagte im Anschluss an die Veranstaltung über derlei Konstrukte: "Der deutsche Fußball muss da sehr wachsam sein, wir haben da eine wachsamere Blickrichtung als es in vielen anderen Ländern der Fall ist."
Leipzig und Salzburg: Dreesen will überbordene Transferverbindungen im Blick behalten
Auch Bayern-Boss Jan-Christian Dreesen, der wie Mintzlaff neu in der ECA ist, sieht in der Konzentration von mehreren Klubs bei einem Eigentümer, eine Gefahr. Seine Haltung sei klar gegen das Multi-Club-Ownership. Ein Argument gegen die mittlerweile gängige Praxis von internationale Investoren, sich in verschiedene Ligen einzukaufen, wird vor allem bei RB praktiziert. "Sicherlich muss man sich anschauen, wenn Spieler hin- und herwandern zwischen Clubs, die einem Eigentümer gehören, das wird interessant sein, wie dem zu begegnen ist", sagte Dreesen.
Zwar sind mittlerweile auf dem Papier nicht mehr beide Klubs gleichwertig unter dem Dach Red Bull vereint, denn der Getränkeriese ist nur noch Hauptsponsor in Salzburg. Aber nach wie vor wechseln besonders gehäuft Spieler als Salzburg nach Leipzig. So auch in diesem Sommer: Benjamin Sesko und Nicolas Seiwald durchliefen beide die Station des österreichischen Meisters.
Uefa lässt Mailand und Toulouse gewähren
In diesem Sommer hatte die UEFA in drei Fällen, darunter bei der Verbindung von AC Mailand und FC Toulouse, geurteilt, dass trotz der wirtschaftlichen Bande der Vereine, keine Einwände zur Teilnahme am Europacup bestünden. "Wir sollten uns bemühen und einbringen, hier Regularien zu entwickeln, dass Multi-Club-Ownership nicht den Wettbewerb verzerrt", forderte Dreesen.