"Rote Brause ist kein Panzer und keine Bombe" RB-Kultfan versteht Kritik am Rüstungssponsoring beim BVB
RB-Fan Sebastian Krumbiegel äußert in einem Interview Verständnis für Kritik am BVB-Sponsoring durch Rheinmetall. Für den Sänger ist das Geld eines Rüstungskonzerns nicht vergleichbar mit dem Leipziger Brause-Geldgeber Red Bull.

Leipzig/fri – Prinzen-Sänger Sebastian Krumbiegel drückt RB Leipzig seit der 4. Liga die Daumen. Doch der gebürtige Leipziger findet nicht alle Facetten beim Brauseklub – Stichwort Vereinsstruktur, fehlende Fanmitbestimmung und Red-Bull-Sponsoring – hoch sympathisch. "Ich bin Leipziger, ich liebe meine Stadt und mag diesen Verein – auch wenn er anders ist", sagt Krumbiegel im Interview mit Sport1. "Ich will, dass dieses Modell weiterentwickelt wird – aber mit Augenmaß. Wachstum mit sportlicher Substanz und Identifikation. Das ist mein Wunsch für die neue Saison."
"Verstehe die Skepsis gegenüber der RB-Struktur"
Trotzdem kann der 59-Jährige vor dem Ligaauftakt beim FC Bayern am Freitag (20.30 Uhr) nachvollziehen, wenn sich Fans aufgrund horrender Ablösesummen und Gehälter oder fragwürdiger Sponsorendeals immer mehr vom Fußball distanzieren. So wie beim BVB, der wegen der Unterstützung durch den Rüstungskonzern Rheinmetall in die Kritik geraten ist.
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"Ich verstehe die Skepsis gegenüber der RB-Struktur – ein Verein, der von Red Bull dominiert wird, mit wenig demokratischer Tradition, dafür aber großem finanziellen Rückhalt. Das ist nicht das klassische Fußballbild. Aber es ist in meinen Augen etwas anderes als beim BVB", so Krumbiegel. "Wenn dieser Sponsorendeals eingeht, die einem unpassend erscheinen – etwa aus der Rüstungsindustrie –, und Leute wie (der Journalist - d. Red.) Friedrich Küppersbusch deshalb ihrem Herzensverein den Rücken kehren, kann ich das verstehen."
RB-Fan Krumbiegel äußert leise Zweifel an Ole Werner
Küppersbusch hat sich inzwischen Rot-Weiss Essen zugewandt. "Das drückt ein Bedürfnis nach Tradition und Werteorientierung im Fußball aus", erklärt Krumbiegel. "In Leipzig wäre das Chemie Leipzig – ein extrem cooler Traditionsverein. Aber eine rote Brause ist eben kein Panzer und keine Bombe", lehnt er einen Gleichsetzung zwischen den Sponsorendeals ab. Und liefert ein Argument, warum ein Vereinswechsel aus moralischen Gründen für ihn kein Thema ist.
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Auch zum neuen RB-Trainer Ole Werner hat der Prinzen-Frontmann eine Meinung. Eine eher skeptische. "Ole Werner hat bei Werder Bremen großartige Arbeit geleistet. Ob seine Philosophie und sein Stil jedoch zu RB Leipzig passen, werden wir sehen", sagt der Musiker. "Er verkörpert nicht unbedingt die klassische RB-Spielphilosophie – diese Symbiose aus Gegenpressing, schnellem Umschalten und klarer, aggressiver Struktur. Bei Werner sehe ich eher Ballbesitzorientierung und strukturierten Aufbau – eine gute Qualität, aber eben nicht das, wofür RB lange stand."
Natürlich drückt er dem 37-Jährigen die Daumen und wünscht ihm diese Saison maximalen Erfolg. "Ich will guten Fußball sehen, Erfolg im Landespokal, Europa, vielleicht wieder Champions League."