"Nicht davon überzeugt, dass er ein Tor schießen wird" Kritik an Werner trotz erstem Spurs-Treffer - Leipziger Leihspieler zeigt sich erleichtert
London - Er schoss sein erstes Tor für Tottenham Hotspur. Trotzdem reißt die Kritik an Timo Werner nach dem 3:1 (0:0) gegen den Stadtkonkurrenten Crystal Palace nicht ab. Der ehemalige Aston-Villa- und Everton-Stürmer Andy Gray geht nicht davon aus, dass bis zum Sommer noch sonderlich viele Treffer für den Leihspieler von RB Leipzig dazu kommen.
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Bei "beINSPORTS" sagte Gray laut Football-London: "Es gibt einige Spieler, bei denen man einfach weiß, dass sie ein Tor schießen werden. Es gibt andere, und Timo Werner ist einer von denen, von denen man hofft, dass sie ein Tor schießen werden. Du bist nicht davon überzeugt, dass er ein Tor schießen wird."
RB-Profi Timo Werner: Spurs-Trainer stärkt ihm den Rücken
Werner vergab am Samstag in der ersten Halbzeit eine Top-Chance, als er in einer Eins-gegen-Eins-Situation am gegnerischen Schlussmann scheiterte. Nach dem Schlusspfiff zeigte er sich erleichtert. "Nach der vergebenen Chance ist mir viel Ballast von den Schultern gefallen", sagte er.
Sein Trainer Ange Postecoglou war mit der Leistung des RB-Rekordtorjägers derweil zufrieden. "Ich denke, dass Timo die Chance in der ersten Halbzeit verpasst hat, aber er war eine ständige Gefahr für die Mannschaft und war in der richtigen Position für das Tor. Ich weiß, dass sich Offensivspieler nach einem Tor besser fühlen und mehr Selbstvertrauen haben", sagte der Australier.
Werner sei sehr aggressiv gelaufen, lobte Postecoglu. "Er hat es immer wieder mit den Außenverteidigern aufgenommen, und ich denke, abgesehen von der verpassten Chance war sein Spiel insgesamt sehr gut. Ein Tor hilft immer, es war erfreulich für uns, und es war ein wichtiger Zeitpunkt im Spiel. Es war großartig, dass er ein Tor erzielt hat."
Werner bei den Spurs besser ins Spiel eingebunden als bei RB
In sechs Premier-League-Spielen hat Werner nun einmal selbst eingenetzt und zwei Treffer vorbereitet. Mit 3,9 kreierten Schüssen je 90 Minuten (eigene und fremde) sowie 1,08 torerzeugenden Aktionen je 90 Minuten (Quelle: Sports Reference) hat sich Werner im Vergleich zur ersten Saisonhälfte in Leipzig deutlich gesteigert. Er bekommt bei den Spurs deutlich mehr Spielzeit und ist viel besser ins Spiel eingebunden.
Der Klub aus Nordlondon kann Werner am Ende der laufenden Saison fest von RB Leipzig verpflichten. Sollte der 27-Jährige sein Torkonto weiter nach oben schrauben, dürfte die Kritik am deutschen Angreifer bald verstummen.