„Die Entdeckung der Vorbereitung” Rose kündigt Bundesligaeinsätze für Viggo Gebel (16) an
RB Leipzig hat einen neuen Liebling: Gegen PSG durfte sich Viggo Gebel aus der eigenen Jugend erstmals vor heimischem Publikum. Trainer Marco Rose lobte den Youngster über den grünen Klee.
Leipzig – Viggo Gebel war erst ein paar Minuten im Spiel, da zog er einfach mal aus 35 Metern ab. Nicht in der U17 von RB wie bisher am Cottaweg, sondern beim 1:1 gegen Paris St. Germain in der Red-Bull-Arena mit den Leipziger Profis. Im Tor stand kein Geringerer als Gianluigi Donnarumma, der über so viel Chuzpe des Teenagers ein wenig erstaunt war und eilig in sein Tor lief (59.). Die Bogenlampe strich zwar knapp am linken Pfosten vorbei. Doch Gebel hatte auch vor 41.000 Leipzigern im Stadion seiner Heimatstadt gezeigt, dass er keine Scheu vor großer Kulisse und großen Namen hat.
Trainer Marco Rose geriet denn nach Abpfiff auch regelrecht ins Schwärmen über den gebürtigen Schkeuditzer: „Er ist die Entdeckung der Vorbereitung. Ich bin mega stolz, und was mich am meisten stolz macht: Er ist hier geboren”, freute sich Rose.
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Rose über Gebel: „Klar im Kopf, frech, aggressiv”
Rose könne Gebel so explizit loben, „weil ich das Gefühl habe, er ist klar im Kopf, frech, aggressiv, hat einen guten Auslöser im Pressing, geht durch vors Tor”, erklärte der Coach. Der Junge, der im Willi-Kühn-Sportpark beim SV Leipzig Nord-West an der Merseburger Straße mit dem Kicken begann und in der U11 bei Rasenballsport begann, habe „ein Gefühl für Räume mit Ball, ist ein guter Fußballer”.
Dieses Gesamtpaket lässt für Rose nur einen Schluss zu: „Wenn er so weitermacht, dann wird er diese Saison Bundesliga spielen”, kündigte Rose an. „Das kann ich sagen, weil er so gut gearbeitet und performt hat in der Vorbereitung.” Kommt das Talent mit dem Lockenkopf tatsächlich demnächst zum Einsatz wäre er einer der fünf jüngsten Spieler der Bundesligageschichte.
Bedarf auf der Zehnerposition
Zwar gab es über die Jahre immer mal wieder Talente wie Sidney Raebiger bei RB, die mit viel Vorschusslorbeeren bedacht wurden und es dann doch nicht zu den Profis schafften. Doch das scheint jetzt bei Gebel anders zu sein. Gebel könnte tatsächlich der erste Spieler aus dem Nachwuchs sein, der den riesigen Sprung ins Champions-League-Team dauerhaft schaffen kann. „Am Anfang habe ich geschimpft und Druck gemacht. Jetzt haben wir einen Jungen, der uns richtig Freude machen kann”, so Rose.
Da Christoph Baumgartner noch verletzt ist, Eljif Elmas gegen Paris mit Oberschenkelproblemen ausgewechselt werden musste und Dani Olmo verkauft wurde, ist auf der Zehnerposition aktuell auch Bedarf, sodass Gebel auch in den Pflichtspielen immer mal wieder zu Einsätzen kommen könnte.