RB-Profi gibt Einblicke Wie Benjamin Henrichs die schwerste Zeit seiner Karriere in Leipzig meisterte
In einem langen Interview mit dem Internetportal "spox.com" hat Benjamin Henrichs ausführlich über seine bisherige Karriere als Fußballer gesprochen. Nach Stationen bei Bayer Leverkusen und beim AS Monaco war der Außenverteidiger 2020 zu RB Leipzig gewechselt - und erlebte dort zunächst einen Tiefpunkt.
"Es war die schwerste Zeit meiner Karriere, weil ich echt abgeschrieben war", sagte Henrichs über die Zeit unter Trainer Jesse Marsch. Der ließ Henrichs konsequent außen vor: "Ich ging zum Training und gefühlt wusste ich, ganz egal wie ich trainiere, ich werde am Wochenende nicht spielen." Er habe damals einiges hinterfragt, sagte er.
Geholt hatte Henrichs noch Marsch-Vorgänger Julian Nagelsmann. "Es waren vor allem sehr offene Gespräche. Auch Markus Krösche war dabei, den ich noch aus Leverkusen kannte", erinnert sich der 25-Jährige über das Werben von RB: "Sie haben mir keine großen Versprechungen gemacht, die Kommunikation fand ich sehr klar und angenehm."
Unter dem aktuellen Coach Domenico Tedesco ist Henrichs inzwischen wieder gefragt und eine feste Größe im Kader. „Domenico baut auf mich, das war zuvor anders. Ich war dann aber auch bereit, als meine Chance kam und habe abgeliefert. In den ersten elf Spielen unter ihm war ich an sechs Toren beteiligt, eine solche Quote hatte ich noch nie“, erzählte Henrichs: „Das spricht dafür, dass ich vom Kopf her verstanden habe, wie ich mit den schweren Phasen, in denen dich viele abschreiben und die Öffentlichkeit sagt, man sei zu schlecht, umzugehen habe.“
Benjamin Henrichs: Zwei wichtige Lehren aus seiner Karriere
In Monaco hatte er nach diversen Trainerwechseln und erfolglosen Phasen 2020 das Gefühl, eine neue Herausforderung zu brauchen. Das Angebot aus Leipzig kam zur richtigen Zeit.
Dennoch ist Henrichs insgesamt mit seiner Zeit im Fürstentum zufrieden: "Bereut habe ich den Wechsel auf gar keinen Fall. Dafür habe ich mich in dieser Zeit auch als Mensch zu sehr weiterentwickelt." Er habe Französische gelernt und musste sich mit 21 Jahren erstmals so richtig alleine im Alltag behaupten: "Das waren einige Schritte, die ich zuvor auf diese Weise noch nicht gemacht hatte."
Vor allem zwei Dinge hat Henrichs in seiner Karriere bislang gelernt. Erstens: "Das A und O ist es, einen Trainer zu haben, der dir vertraut und auf dich baut. Ist das der Fall, ist es schlichtweg einfacher, Leistung zu bringen."
Und zweitens: "Generell kann ich sagen, dass ich im Fußball mittlerweile viele unterschiedliche Situationen erlebt und dabei gelernt habe, dass oft einfach Geduld gefragt ist. Auch wenn es sehr schwer ist, sie in diesen Situationen dann auch zu haben."
Benjamin Henrichs: Mit Konstanz bei RB Leipzig zur WM in Katar
Neben Erfolgen mit RB Leipzig ist die Winter-WM in Katar das große Ziel des siebenfachen deutschen Nationalspielers, der zuletzt wieder von Bundestrainer Hansi Flick berufen worden war. Besonderen Druck macht er sich dabei aber nicht: "Ich lege darauf keinen Fokus, sondern muss schauen, dass ich meine zuletzt gebrachten Leistungen auch weiter bringe - Stichwort Konstanz."
Inzwischen ist Henrichs selbstbewusst genug, um seine WM-Chancen optimistisch zu formulieren: "Wenn ich nach wie vor konstant gute Leistungen zeige, glaube ich auch, dass ich am Ende bei der WM dabei sein werde."