Seit 2016 in Leipzigs ToR Der "ewige Pete": Diese Torhüter scheiterten bei RB schon an Gulacsi
Seit zehn ist im Tor von RB Leipzig kein Vorbeikommen an Peter Gulacsi – zumindest nicht für seine Konkurrenten. Der Ungar stach schon so machen Herausforderer aus.

Leipzig – 2015 kam Peter Gulacsi von RB Salzburg zu RB Leipzig. Nach einer kurzen Anpassungsphase wurde der ungarische Nationaltorhüter zur Nummer eins und blieb diese für nun schon fast zehn Jahre.
In Leipzig prägte Gulacsi eine Ära und setzte sich Jahr für Jahr gegen namhafte Konkurrenz durch. Egal wen RB fürs Tor auch holte, am Ende spielte immer "Pete". Ein Blick auf seine Rivalen und die Torwart-Duelle der letzten Jahre.
Kurios: Sein Debüt für RB Leipzig gab Gulacsi in der Regionalliga Nordost. Im Trikot der zweiten Mannschaft stand der Ungar am 16. August 2015 beim FSV Luckenwalde im Tor, sah aber nach 51 Minuten die Rote Karte. Ein denkbar schlechter Start, denn Gulacsi hatte zuvor schon eine Rotsperre als Salzburger Tagen abgesessen.
Fabio Coltorti
Erstmals für das Zweitliga-Team lief er am 27. Oktober 2015 auf, wieder stand die Partie unter keinem guten Stern. Im DFB-Pokal gab es eine satte 0:3-Niederlage bei der SpVgg Unterhaching. In der 2. Bundesliga war Aufstiegskeeper Fabio Coltorti zunächst erste Wahl, das änderte sich erst in der Rückrunde.

Am 7. Februar 2016 übernahm Gulacsi den Platz im Tor und sollte von da an eine Ära prägen. Coltorti blieb noch bis 2018 bei RB, doch nahm der Schweizer Routinier nur noch deie Rolle des dritten Keepers ein.
Marius Müller
2016 holte RB in Müller einen neuen Herausforderer vom 1. FC Kaiserslautern. Doch konnte sich der gebürtige Heppenheimer nicht durchsetzen gegen Gulacsi, wurde zurück zum FCK verliehen und verließ Leipzig 2019 Richtung Luzern.

In seinen drei Jahren bei RB absolvierte Müller nur ein Pflichtspiel. Inzwischen ist er als Ersatzkeeper beim VfL Wolfsburg zurück in der Bundesliga.
Yvon Mvogo
Ab 2017 schickte RB dann den Schweizer Mvogo ins Duell mit Gulacsi. Der damals 23-Jährige kam mit großen Erwartungen und Empfehlungen von Young Boys Bern, erlebte in Leipzig aber das klassische Schicksal.

Die Nummer eins war und blieb an Gulacsi vergeben, der Schweizer Nationalkeeper durfte nur sporadisch in der Liga sowie in den Pokalwettbewerben ran. Als er Leipzig nach drei Jahren wieder verließ, kam er auf 18 Pflichtspiele.
Anschließend brachte Mvogo seine Karriere aber wieder in Schwung und überzeugte vor allem beim FC Lorient mit starken Leistungen in Frankreichs erster und zuletzt zweiter Liga.
Josep Martinez
Den freien Platz von Mvogo als Gulacsi-Herausforderer übernahm ab 2020 Josep Martinez. Der Spanier war U21-Nationalkeeper seines Landes und galt als großes Talent.

Zeigen durfte er das in Leipzig aber kaum. Nach zwei Jahren und nur vier Pflichtspielen wurde er an den CFC Genua ausgeliehen. Mit den Italienern stieg er in der Serie A auf, spielte auch dort stark und wechselte 2024 zum Spitzenklub Inter Mailand. Dort holte ihn aber sein Leipzig-Schicksal wieder ein, Martinez ist nur Ersatzmann.
Janis Blaswich
2022 änderte RB seine Torwart-Philosophie und holte keinen jungen, ehrgeizigen Herausforderer mehr für Gulacsi. Stattdessen sollte Janis Blaswich, damals 32 Jahre alt und zuletzt in den Niederlanden aktiv, den Ungarn absichern.

Doch kam alles anders. Gulacsi riss sich das Kreuzband und fiel lange aus, Blaswich nutzte die Chance und spielte sich mit hervorragenden Leistungen bis zu einer Nominierung in die deutsche Nationalmannschaft.
Vor der Saison 2023/24 war die Frage offen: Bleibt Blaswich im RB-Tor oder kehrt Gulacsi nach ausgeheilter Verletzung wieder zurück? Zunächst setzte Trainer Marco Rose auf Blaswich, aber als der schwächelte, nutzte Gulacsi den Moment aus und holte sich Anfang Februar 2024 seinen Stammplatz zurück.
Maarten Vandevoordt
Schon länger stand fest, dass ab Sommer 2024 das belgische Top-Talent Maarten Vandevoordt zu RB wechseln wird. Weil drei Keeper mit Stammplatzambitionen zu viel waren, wurde Blaswich an RB Salzburg verliehen.

Dass Vandevoordt die Zukunft im Leipziger Tor gehört, sagte auch Konkurrent Gulacsi. Die Gegenwart gehört aber weiter dem inzwischen 34 Jahren alten Ungarn. Er gewann das Duell um die Nummer eins einmal mehr und rechtfertigte diese Rolle mit einer sehr starken Saison.
Ob das auch über den hinaus so bleibt, ist offen. Wann Gulacsi im Tor Platz macht für seinen Nachfolger Vandevoordt, ist eine der spannenden Fragen bei RB Leipzig.