das 24-Millionen-Euro-missverständnis Marco Rose erklärt, woran Eljif Elmas bei RB scheiterte
Vor einem Jahr kam Eljif Elmas für viel Geld aus Neapel zu RB. Zwölf Monate später wechselt er auf Leihbasis zum FC Turin. RB-Trainer Marco Rose erklärt das Missverständnis.
Leipzig/hen – Eljif Elmas wechselt auf Leihbasis zum FC Turin. RB-Trainer Marco Rose beschrieb am Freitag auf Nachfrage, wie es so weit kommen konnte, dass der Nordmazedonier nach nur einem Jahr und 24 Millionen Euro Ablöse das Weite sucht.
"Er kam in mein Büro, wir haben uns in die Augen geschaut, er hat sich bedankt", sagte der 48 Jahre alte Coach: "Irgendwie wünsche ich ihm, dass dort der Knoten platzt."
Rose über Eljif Elmas: "Er ist ein guter Junge"
Der 25 Jahre junge Mittelfeldspieler wechselte vor einem Jahr zu RB Leipzig, als der Red-Bull-Klub Emil Forsberg nach New York verabschiedet hatte. Der Winterneuzugang vom SSC Neapel fasste aber nie Fuß, obwohl Rose viel Geduld mit ihm zeigte. Nun erklärte der Coach, warum es mit Elmas nicht geklappt hat.
"Er ist ein guter Junge", sagte er: "Aber als Trainer muss ich konstatieren, dass er nie richtig fit und in der körperlichen Verfassung gewesen ist, bei der ich sage: Ich kann ihn regelmäßig spielen lassen. Wir haben es immer wieder probiert, aber es war ja augenscheinlich: In seinem ersten Spiel von Anfang an musste ich ihn nach 45 Minuten herausnehmen, weil er viel investiert hat, fleißig war, aber auch durch." Weil ihm schwindelig war, musste Rose den Spielmacher auf dessen Wunsch in der Halbzeit auswechseln.
Rose wünscht Elmas "Neuanfang" in Turin
Kein Einzelfall. Rose berichtete weiter: "Wir hatten Testspiele, wo ich ihn vor der Pause oder zur 60. Minute auswechseln musste, auch in Punktspielen. Wir haben viel probiert, es ist schade. Irgendwann ist es aber wichtig, dass ich als Trainer Verlässlichkeit habe."
Rose bekräftigte, dass er seinem nunmehr ehemaligen Spieler einen "Neuanfang in Turin" wünsche, "mit einem neuen Trainer und einer neuen Ansprache". Der RB-Coach räumte ein, vielleicht "nicht die richtigen Worte" für Elmas gefunden zu haben.
Wieso es dem nordmazedonischen Nationalspieler nicht gelungen sei, auf das nötige Fitnesslevel zu gelangen, wollte Rose en détail nicht beantworten. Weitere Gründe für das teure Missverständnis in seinen Augen waren: "Er war nicht zwingend in der gegnerischen Box, wenig torgefährlich, zudem war die Konkurrenz auf seiner Position (offensives Mittelfeld, Anm. Red.) groß."
War bei RB Leipzig alles ein bisschen zu viel für Elmas?
Aber: "Wir haben viel dafür getan, dass er fit wird. Wir haben hier wunderbare Möglichkeiten, die hat er auch angenommen." Vielleicht, mutmaßte Rose, "war auch alles ein bisschen zu viel und zu neu für ihn."
Nun also ein neuer Anlauf beim FC Turin. Die Leihe läuft bis zum Sommer. Danach können die Lombarden Elmas für 17 Millionen Euro kaufen, sind dazu aber nicht verpflichtet. "Mal sehen, wie es im Sommer weitergeht", sagte Rose.
Elmas kam vergangenen Januar für 24 Millionen Euro aus der Serie A. In seinem ersten halben Jahr bestritt er 14 Liga-Spiele, davon zwei von Beginn an (kein Tor, keine Vorlage), und er wurde siebenmal in der Champions League eingewechselt (null Tore, null Assists). In dieser Saison kam er nur noch auf sechs Einsätze (89 Minuten insgesamt), er legte einen Treffer beim 4:2 im DFB-Pokal gegen St. Pauli auf.