Farke freut sich über Eberls Rückkehr Trainer und Verein schweigen zu bösartigem Brief der Gladbach-Fans
Max Eberl steht vor einem Engagement bei RB Leipzig. Gladbach-Coach Daniel Farke freut sich über die Rückkehr des langjährigen Fohlen-Managers - aber äußert sich nicht über einen problematischen Fan-Brief.
Es waren warme Worte, die Daniel Farke zwei Tage vor dem Heimspiel gegen RB Leipzig (Samstag, 18.30 Uhr/Sky) in Richtung Max Eberl kund tat. Der Trainer von Borussia Mönchengladbach nannte die erwartete Rückkehr des langjährigen Gladbach-Managers in die Fußball-Bundesliga nach knapp einjähriger Pause "eine fantastische Nachricht". Seine Stimme blieb dabei stets freundlich, der Blick zugewandt. Da meinte einer, was er sagt.
Dass dies ausgerechnet bei RB geschehen wird, dem Hass-Objekt mancher Gladbach-Anhänger, wollte Farke hingegen nicht weiter kommentieren. "Wo es für Max Eberl weitergeht", sagte Gladbachs Trainer auf einer Pressekonferenz, "ist eine Entscheidung, die Max Eberl autark trifft und die von mir nicht zu bewerten ist."
Kein Kommentar vom Pressesprecher zu Eberl
Der 48-Jährige habe am Niederrhein "Außergewöhnliches geleistet" und "eine Ära geprägt", stellte Farke anerkennend fest. Eberl gehört für Farke zu den besten Sportdirektoren in der Fußball-Bundesliga in den letzten Jahren.
Daher habe er sich einen anderen Abschied für den Manager gewünscht. Er nannte es trotzdem eine gute Nachricht, dass Eberl, der im Januar tränenreich eine Auszeit vom Fußball-Business verkündete, wieder arbeiten kann. „Ich maße mir nicht an zu sagen, dass er noch eine längere Pause machen muss, wenn er sagt, dass er krank ist", sagte Farke.
Zu den üblen Vorwürfen des Fanprojekts Borussia Mönchengladbach Richtung Eberl äußerte sich Farke nicht. Auch Gladbach-Pressesprecher Michael Lessenich erklärt nur kurz und knapp, dass Borussia den Brief des FPMG Supporters Club e.V. "nicht kommentieren" werde.
Vorwurf: Eberl hat schon im Januar 2022 mit RB Leipzig verhandelt
Die Dachorganisation, die mehr als 6.500 Gladbach-Fans vertritt, hatte Eberl in einem offenen Brief vorgeworfen, am Ende seiner Amtszeit ein „Schauspiel“ abgeliefert zu haben.
„Der Öffentlichkeit dieses Bild von deiner Profifußball-Ermüdung zu vermitteln, während du gleichzeitig um deinen Abgang zu Red Bull feilschst, ist – wir können es nicht anders formulieren – schlicht und ergreifend schäbig und ein Schlag ins Gesicht eines jeden tatsächlich von Burnout betroffenen Menschen“, heißt es in dem Brief. Eberl unterschrieb 2020 bei Gladbach einen Sechsjahres-Vertrag.
Wird Eberl nächste Woche bei RB Leipzig vorgestellt?
Belege für ihre schwer erträglichen Behauptungen, die durchaus das Zeug haben, Anwälte zu beschäftigen und Burnout-Betroffene pauschal in die Nähe von Schauspielern zu rücken, lieferten die Verfasser bislang nicht. Eine kurzfristige Anfrage dazu von RBlive blieb bis Donnerstagnachmittag unbeantwortet.
Und so bleibt es womöglich Eberl selbst vorbehalten, die Hintergründe seines Endes bei den Fohlen noch einmal detailliert zu schildern. Der 48-Jährige soll laut Medienberichten nach dem Wochenende bei RB Leipzig präsentiert werden.