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RB unter Zugzwang Fünf Schlüssel: Roses Rezept in der Krise

Die Situation bei RB ist kritisch, ein Sieg gegen wiedererstarkte Wolfsburger am Samstag Pflicht. Diese Marschroute gibt Trainer Marco Rose vor.

Von Ullrich Kroemer Aktualisiert: 29.11.2024, 13:07
Unter Zugzwang: Marco Rose und seine Spieler dürfen sich nicht viel mehr sieglose Spiele erlauben.
Unter Zugzwang: Marco Rose und seine Spieler dürfen sich nicht viel mehr sieglose Spiele erlauben. (Foto: imago/Picture Point LE)

LeipzigMarco Rose hat selbst ein gutes Gespür dafür, wann es bei RB Leipzig ungemütlich wird. „Die Kante, bis es unruhig wird in Leipzig sind immer die magischen drei Spiele”, sagte er vor dem auch für ihn wegweisenden Spiel gegen den VfL Wolfsburg am Samstag (15.30 Uhr, Stream und TV). „Darauf hatten wir in den vergangenen zwei Jahren auch immer eine Antwort.” Inzwischen steht Rasenballsport auch wegen jeder Menge Verletzungspech bei fünf Spielen ohne Sieg – mehr gab es in Leipzig noch nie. „Wir sollten zusehen, dass es nicht viel mehr werden, damit wir die Situation wieder beruhigen”, weiß Rose.

Um wieder zurück in die Spur zu finden, hat er fünf Schlüssel ausgemacht:

Wieder „Gefühl fürs Spiel und Rhythmus” kriegen

Geschlossenheit: „Im Optimalfall machen wir es im Wir. Alle sollen und müssen Verantwortung übernehmen”, sagte der Coach. Und die meisten Spieler nehmen das auch an. „Du spürst, wie alle helfen wollen, alle wollen auf den Platz und die Situation ändern”, so Rose. Vor allem die Routiniers Willi Orban, Kevin Kampl und Peter Gulacsi gingen auch in Mailand voran. Aber auch ein junger Spieler wie Antonio Nusa schultert schon mehr Last als zu erwarten gewesen war. Andere wie Benjamin Henrichs und Benjamin Sesko können sich diesbezüglich noch mehr einbringen.

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Ballsicherheit: In den vergangenen Wochen krankte das RB-Spiel an zu hektischen, leichten Ballverlusten. Im Ballbesitz sind die Leipziger zu unpräzise und bei Umschaltsituationen zu hektisch und fehlerhaft. Auch in Mailand sah Rose in der ersten Hälfte zu viele „falsche Entscheidungen beim Ein- oder Zwei-Kontaktspiel, Fehler beim Umschalten, zu viele Situationen, in denen wir vielleicht den nächsten Mitspieler anspielen können, ihn aber nicht finden”, kritisierte er. So laute die große Überschrift im Training, wieder ein besseres „Gefühl fürs Spiel kriegen und Spielrhythmus” über allem.

„Signale an den Gegner und das Stadion aussenden”

Kleinigkeiten: Zweikampfduelle gewinnen, mal ein Foul ziehen, Ecken herausholen – oft war in den vergangenen Tagen davon die Rede, dass die Gegner sogenannte Kleinigkeiten besser gemacht haben als Leipzig. „Genau darum wird es gehen, solche Dinge musst du für dich nutzen, um Signale an den Gegner und das Stadion auszusenden – genau so arbeiten wir und wollen so versuchen, auch gegen Wolfsburg ins Spiel zu kommen”, erklärte Rose.

Ausführung: Rose umschreibt diesen Komplex als „talentfreie Dinge”, die sogenannten Grundtugenden. „Intensität, Gier, Galligkeit, das Verhindern von Flanken, die Bereitschaft, Zweikämpfe anzunehmen” seien zuletzt nicht ausreichend gewesen. Dabei hatten genau diese Attribute RB in der Phase zuvor getragen. Doch das Team rutschte in einen Modus, in dem es diesen immens kraft- und laufintensiven Stil nicht mehr leisten konnten. „In Mailand haben wir, was die Wehrhaftigkeit angeht, einen Schritt nach vorn gesehen. Dafür sind nur wir verantwortlich”, betonte Rose.

„Sehr klar und einfach bleiben”

Spielidee und Systematik: Laut vieler Beobachter der Punkt, an dem die Mannschaft am meisten laboriert. Doch für Rose ist das Inhaltliche derzeit „keine Diskussion”. Der 48-Jährige sagte, dass man immer über Systematik – Dreierkette im 3-4-2-1 oder Viererkette im 4-2-2-2 – und Positionen, wo welche Spieler am besten sind, sprechen. Doch „im Moment tut es den Jungs gut, wenn wir sehr klar und einfach bleiben in dem, was wir vorgeben und einfordern und die nächsten Wochen auf den Platz bringen”, stellte Rose klar.

Die kommenden beiden Spiele gegen Wolfsburg und im DFB-Pokal gegen Eintracht Frankfurt werden zeigen, ob das der richtige Weg heraus aus der Krise war oder die von Rose angesprochenen Kante überschritten wurde.