RB stösst in Bayern-Dimensionen vor Nur drei Bundesliga-Profis waren teurer als Openda
Die Spur führte von Marrakesch nach Leipzig. Loïs Openda stand im Urlaub in der Heimat seiner marokkanischen Mutter in den Startlöchern, als er das Signal erhielt, dass er endlich zum Medizincheck bei RB Leipzig aufbrechen darf. Nach einem wochenlangen Transfer-Tauziehen verkündete Rasenballsport am Freitag, dass der Königstransfer Openda über die Bühne gegangen ist.
Auslöser war, dass dessen bisheriger Verein RC Lens erst einen Nachfolger verpflichten wollte, bevor die Openda-Millionen fließen und das Konto von Lens prallgefüllt ist. Nachdem der kolumbianische Stürmer Oscar Cortés am Freitagmittag präsentiert worden war, konnte RB am Nachmittag mit Openda nachziehen.
RB zahlt für Openda 39 Millionen Sockelablöse
Der 23-jährige pfeilschnelle und dennoch technisch beschlagene Stürmer ist Leipzigs Rekordtransfer, von dem erwartet wird, dass er neuer Topscorer wird. Wochenlang hatte Lens um jede Million Ablöse gefeilscht. Zu französischen Medien wurde nun durchgestochen, dass der belgische Nationalspieler 43 Millionen Euro koste und weitere sechs Millionen Euro an Boni einbringen könne.
Aus dem RB-Lager hieß es stattdessen, dass die Sockelablöse bei 39 Millionen Euro liege und etwa fünf bis sechs Millionen Euro an Boni dazukommen könnten, wenn der Spieler selbst und der Klub außerordentlich erfolgreich wären. Hinzu kommt eine Prämie bei einem späteren Weiterverkauf des Jungstars. Der Kampf um die Deutungshoheit ging also auch nach Vertragsabschluss weiter.
RB-Zugang Openda ist teuerster Bundesliga-Einkauf dieser Transferperiode
So oder so ist Openda der bislang teuerste Zugang dieser Transferperiode in der Bundesliga. In der gesamten Ligahistorie waren nur Lucas Hernandez (80 Millionen Euro), Matthijs de Ligt (67 Millionen) und Leroy Sané (49 Millionen) teurer - alles Transfers des FC Bayern.
Nun stößt RB erstmals in diese Dimensionen vor. Die von dem noch immer einflussreichen Ex-Chef Oliver Mintzlaff viel zitierten wirtschaftlichen Leitplanken sind durch diesen Transfer auf alle Fälle weiter auseinandergerückt.
RB Leipzig macht 110 Millionen locker
Der Pokalsieger demonstriert, dass er nicht nur Talente aufbauen oder erfahrene Spieler günstig erwerben kann, sondern in die begehrtesten Akteure des Marktes investiert, die in den besten Jahren sind, noch immer Potenzial und dennoch schon Topqualität haben. Christoph Baumgartner, Benjamin Sesko und Nicolas Seiwald passen ebenso in dieses Beuteschema.
Etwa 110 Millionen Euro hat Leipzig in diesem Sommer nun bereits in neue Spieler investiert. Vier der sechs bislang teuersten Zugänge der Bundesliga in diesem Transferfenster sind Leipziger.