Neuer Sportchef in Leipzig? "Wir jagen ihn nicht vom Hof": Marcel Schäfer wird für Leipzig wohl teuer
Marcel Schäfer hat ein Angebot von RB Leipzig, neuer Sportchef zu werden. Beim VfL Wolfsburg hinterlässt er eine große Lücke.
Leipzig/dpa – Vor dem Duell zwischen RB Leipzig und dem VfL Wolfsburg (Samstag, 13. April um 15.30 Uhr) ist die Aufregung groß um die Entlassung von Wolfsburg-Urgestein Marcel Schäfer von seinem Posten des Sportchefs. Der 39-Jährige wird bei den Sachsen als neuer Geschäftsführer Sport gehandelt und hinterlässt eine große Lücke beim kommenden Gegner.
Aufsichtsrats-Chef Frank Witter vom VfL Wolfsburg bedauert die Trennung von Sport-Geschäftsführer Marcel Schäfer. "Natürlich ist Enttäuschung da. Es ist auch die eine oder andere Träne geflossen. Denn Marcel war nicht irgendein Geschäftsführer", sagte der frühere Finanzvorstand des Volkswagen-Konzerns zu Wolfsburger Journalisten. Schäfer bleibe "immer ein Teil der VfL-Familie. Wir können uns weiter in die Augen schauen."
Am Mittwoch hatten zunächst der "Kicker" und die "Wolfsburger Nachrichten" darüber berichtet, dass dem 39 Jahre alten Schäfer ein Angebot des Bundesliga-Rivalen und nächsten Gegners RB Leipzig vorliege.
Sofortige Trennung von Schäfer nach Wechselwunsch
Die Wolfsburger entschieden sich deshalb zu einer sofortigen Trennung von dem langjährigen Spieler und Sportdirektor des Clubs, der erst 2023 als Nachfolger von Jörg Schmadtke zum Geschäftsführer befördert worden war.
"Wir müssen nach vorne schauen, deswegen haben wir entschieden: Es ist hier im Interesse von allen Beteiligten am besten, wenn er zeitnah seine Aufgaben ruhen lässt", sagte Witter, der bereits in der vergangenen Woche von Schäfer über das Angebot aus Leipzig informiert worden war. "Es ist sehr schwierig, zum Beispiel eine Kaderplanung für die neue Saison zu machen, wenn man weiß, dass man nicht mehr dabei ist."
Marcel Schäfer wird teuer für RB Leipzig: Ablöse an VfL Wolfsburg
Ohne den Namen Leipzig zu nennen, sagte der Aufsichtsrats-Chef: Schäfer habe "offensichtlich eine Verständigung über die beabsichtigte Zusammenarbeit mit dem anderen Verein. Wir haben Klarheit, welcher Club das ist."
RB Leipzig muss für die geplante Verpflichtung seines Wunsch-Geschäftsführers wahrscheinlich eine Ablösesumme an den VfL Wolfsburg zahlen. Schäfers Tätigkeit für den VfL wurde zwar beendet, nicht aber sein noch bis 2026 laufender Vertrag.
Er würde eine Ablösesumme „nicht ausschließen“, sagte Witter. „Sein Vertrag läuft noch. Wir jagen ihn ja schließlich nicht vom Hof, sondern das Gegenteil ist der Fall.“