RB LeipzigRB Leipzigs Ex-Torjäger: Daniel Frahn distanziert sich erneut von rechter Gesinnung
Daniel Frahn kann am Samstag mit Regionalligist SV Babelsberg 03 nach 2008 und 2009 gegen Union Fürstenwalde seinen dritten Brandenburg-Pokal gewinnen. Im Interview mit Fussball.de sprach der frühere Kapitän und Torjäger von RB Leipzig über seine sportlichen Ziele mit dem SVB, die lange Pause durch die Corona-Pandemie sowie den Skandal um seine Nähe zu Nazi-Fans und seine angeblich rechte Gesinnung, der 2019 zum Rauswurf beim Chemnitzer FC geführt hatte.
Neben dem möglichen Sieg im Landespokal und dem damit verbundenen Einzug in den DFB-Pokal will Frahn auch im Herbst seiner Karriere immer das Maximum erreichen. Also die Rückkehr in die 3. Liga? "Nach Jahren des Abstiegskampfes sowie zwei abgebrochenen Spielzeiten jetzt aber gleich vom Aufstieg zu sprechen, wäre aus meiner Sicht vermessen", sagt Frahn, der mit seinem Team wieder oben mitspielen will. In der abgelaufenen Saison kam der Routinier in 13 Partien auf sechs Tore und drei Vorlagen.
Daniel Frahn: Voll motiviert beim SV Babelsberg
In der Corona-Pause befand sich Frahn wie seine Teamkollegen in Kurzarbeit, was zu einem reduzierten Trainingsumfang führte. "Dennoch konnten wir - im Gegensatz zu vielen anderen Menschen - unserem Job nachgehen und das machen, was uns Freude bereitet. Daher gibt es keinen Grund, sich zu beklagen." Seine Motivation war auch während der Pause "immer da", so Frahn, der Vertrag bis 2022 hat und seine Karriere im Anschluss womöglich beendet.
Zu seiner Entlassung beim Chemnitzer FC sagte Frahn: "Wer sich seine Meinung über mich gebildet hat, der soll sie haben, den will ich auch nicht bekehren. Ich kann nur noch einmal wiederholen, dass ich mit rechter Gesinnung gar nichts zu tun habe, auch nichts zu tun haben will und mich davon klar distanziere." Anfeindungen nach dem Skandal hat Frahn durch die Unterstützung der Familie und vieler Freunde überstanden. "Es war nicht ohne. Auch wenn ich eigentlich hart im Nehmen bin, hat mir das schon sehr zugesetzt."
Frahn will sich durch Spende nicht von Nazi-Vorwürfen "reinwaschen"
Der Torjäger unterstützt eine für Ende Juni geplante Bildungsreise des Babelsberger Fanprojekts nach Auschwitz mit einem Zuschuss von 1.000 Euro aus eigener Tasche. Er stellte diesbezüglich klar: "Es geht mir auf keinen Fall darum, dass ich mich durch eine solche Aktion irgendwie reinwaschen möchte." Wobei diese Interpretation nach den Vorfällen in Chemnitz nicht von der Hand zu weisen ist. Klar ist für Frahn jedenfalls eines: "Ich habe ganz sicher Fehler gemacht, die mir heute nicht mehr passieren würden."
Zwischen 2010 und 2015 stand Frahn bei RB Leipzig unter Vertrag. Der Rechtsfuß zeichnete sich mit seinen Toren hauptverantwortlich für zwei Aufstiege - von der Regionalliga ging es direkt in die 2. Bundesliga. Mit 88 Treffern in 154 Einsätzen ist er nach Timo Werner der zweiterfolgreichste Stürmer des Vizemeisters von 2017 und 2021.