RB-Nachwuchsleiter Baum "Keine Raketenwissenschaft": Das fehlt RB-Nachwuchs zur europäischen Spitze
In einer Talkrunde äußerte sich RB-Nachwuchsleiter Manuel Baum besorgt über die Entwicklung junger Spieler in Deutschland. Auch in Leipzig sei der Abstand von Nachwuchs zu den Profis "brutal groß".
Leipzig/fri - Manuel Baum fordert Reformen für die deutsche Jugendförderung. "Mir wird angst und bange, was unseren Nachwuchs angeht", sagte der RB-Nachwuchsleiter laut Tag24 im "Doppelpass on Tour" in Leipzig. "Was ist der Grund, dass Liverpool unter Kloppo 44 Jugendspieler in die erste Mannschaft geholt hat?“, fragte der 45-Jährige. Englische Jugendspieler seien im technischen Bereich und Eins-gegen-eins-Duellen oft überlegen.
RB Leipzig: Abstand von Jugend zu Profis "brutal groß"
Defizite hat Baum trotz des guten Abschneidens der eigenen U19 vergangene Saison in der Youth League auch bei RB beobachtet. Im laufenden Wettbewerb hat das Team drei von vier Partien verloren. Der Abstand zu den Profis sei „brutal groß“, was RB dazu zwinge, die Lücke dringend zu schließen.
Weiterlesen! Bericht: RB verpflichtet Vermeeren fest von Atlético
Baums Forderung an den deutschen Fußball: „Trainer besser ausbilden und Strukturen besser leben!“ Was das konkret heißt, hat der Ex-Trainer des FC Augsburg oder Schalke 04 jüngst im Bayerischen Rundfunk gesagt. Statt auf kurze Pässe und ziellose Rondos à la Guardiola zu setzen, fordert er zielgerichtetes Spiel: "Ich möchte doch eigentlich versuchen, schnellstmöglich ein Tor zu erzielen und da ist der beste Ball immer der hinter die letzte Kette."
Es sei "keine Raketenwissenschaft", so Baum, "dass ein Spieler, der mehr Abschlüsse hat oder häufiger aufs Tor schießt, wahrscheinlich besser ist, als einer, der es nicht macht".
RB-Nachwuchsleiter will bessere Trainerausbildung
Baum forderte darüber hinaus, dass Trainer besser ausgebildet werden. "Wir müssen unsere Trainer gerade in den unteren Altersklassen besser machen." Von den Engländern sollte sich Deutschland die Rolle des "Trainerentwicklers" abgucken. Die Position sei dort Standard: "Diese Stelle gibt es teilweise bei uns in Deutschland gar nicht und ich denke schon, dass bessere Trainer bessere Spieler machen."
Weiterlesen: Bayern, BVB, Premier League? David Raum über Wechselgeflüster
Bei RB Leipzig hatten sich in den letzten Jahren immer wieder Nachwuchstalente wie Tom Krauß oder Sidney Raebiger für die erste Mannschaft empfohlen, jedoch konnte sich keines von ihnen dauerhaft bei den Profis durchsetzen. Aktuell ist Viggo Gebel (16) am nächsten dran, den Sprung in die Mannschaft von Marco Rose zu schaffen. Er hat im DFB-Pokal bereits sein Profi-Debüt gefeiert.