RB-Remis in Bochum nach 3:0-Führung Stimmen und Reaktionen: "Das ist viel zu billig, mir fehlen die Worte"
RB Leipzig führt ohne seine Stürmer 3:0 beim Tabellenletzten Bochum 3:0 - und kassiert binnen 14 Minuten ein 3:3, das die Krise in Leipzig verschärft. So fielen die ersten Reaktionen aus.
Bochum/hen – Das waren die ersten Reaktionen auf das Leipziger 3:3 (3:0) beim VfL Bochum:
Marco Rose (Trainer RB Leipzig): "Für die Zuschauer war es ein Traum: sechs Tore. Für uns ist es natürlich zu wenig. Wir sind sehr gut ins Spiel gekommen und haben das umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben und wir führen 3:0. Dieter Hecking hat umgestellt, das hat uns den Rhythmus gebrochen. Wir haben zur Pause genau das angesprochen, was wir für Räume nutzen können. Ein Teil war, dass wir das Stadion nicht zurückkommen lassen dürfen, dass Bochum Offensivpower bringt, dass wir bereit sein müssen. Wir wussten, was auf uns zukommt. Dann ist es sehr enttäuschend, dass genau das passiert, was passiert: Dass wir die Kontrolle für die nächste Viertelstunde verlieren. Am Ende haben wir dann noch die Großchance auf den Sieg. Wir müssen mit dem Ergebnis leben. Für uns ist es eine große Enttäuschung. Bochum hat sehr gut gefightet und sich den Punkt verdient."
Dieter Hecking (Trainer Bochum): "Wir waren eigentlich gut im Spiel. Die ersten zwei Gegentreffer sind unglücklich gefallen. Danach waren wir ein bisschen konsterniert, das war ja nicht unser Matchplan. Auch nicht der dritte Treffer. Wenn du gegen Leipzig 0:3 zurückliegst, kommst du normal nicht zurück. Ich habe in der Halbzeit gesagt: Kommt, lasst uns die zweite Halbzeit gewinnen. Überragend von der Mannschaft, wie sie die Leipziger bearbeitet hat. Ich hatte das Gefühl, die Jungs glauben daran. Diese Aufholjagd hat wahnsinnige Körner gekostet. Natürlich haben wir am Ende dann auch ein bisschen Glück gehabt."
Willi Orban (Kapitän RB Leipzig): "Das fühlt sich an wie eine Niederlage, wenn du 3:0 führst und am Ende 3:3 spielst. Wir wussten, dass Bochum sehr physisch spielen will, mit Einwürfen und Standards. Wir laden sie mit dem ersten Gegentor quasi ein, danach haben wir die Kontrolle verloren und die zweiten Bälle irgendwo hingeschossen. Das Spiel haben allein wir aus der Hand gegeben."
Kevin Kampl (Spieler RB Leipzig): Mir fehlen die Worte. Wir sagen uns in der Kabine noch, dass wir aufpassen müssen, wie wir rauskommen, denn selbst bei 3:0 ist es hier immer gefährlich. Und dann kriegen wir in der 47. Minute so ein Scheiß Gegentor. Dann ist das Stadion da und wir kriegen nach einem Einwurf das zweite Tor, einen so billigen Treffer. Das darf uns einfach nicht passieren! Das ist viel zu billig. Erste Halbzeit alles top. Das ist alles nicht zu fassen. Wir führen in Stuttgart und verlieren. Wir führen hier mit drei Toren und spielen unentschieden, das ist unfassbar."
Gerrit Holtmann (Spieler Bochum): "Wir haben schon nach dem 3:0 gemerkt, dass RB nicht mehr 100-prozentig Gas gegeben hat. Das haben wir in der Kabine angesprochen. Wir wussten, da geht noch was. Wenn man die ersten 20 Minuten wegnimmt, dann muss ich sagen, dass ein Punkt heute zu wenig war."