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RB-Routinier spricht Klartext Poulsen: „Haben ein Problem, das Spiel zu lesen”

Der Sieg gegen Sporting Lissabon übertüncht RB Leipzigs Probleme nur leicht. Routinier Yussuf Poulsen und Trainer Marco Rose sprachen offen grundlegende Schwierigkeiten an.

Von Ullrich Kroemer Aktualisiert: 24.01.2025, 07:41
„Was benötigen wir gerade in dem Moment?”, muss sich auch Xavi Simons fragen.
„Was benötigen wir gerade in dem Moment?”, muss sich auch Xavi Simons fragen. (Foto: imago/Christian Schroedter)

Leipzig – Der Sieg des Willens gegen Sporting Lissabon war ein kleiner Schritt in die richtige Richtung bei RB Leipzig, doch alles andere als ein Brustlöser. Zu offensichtlich waren phasenweise die Probleme, die die Leipziger in dieser Saison immer wieder in Schwierigkeiten bringen.

Rose: „Im Gegenpressing an Schärfe gewinnen und zu uns finden”

Dabei ließen die Gäste aus Portugal die Hausherren im Zentrum oft gewähren. „Obwohl wir echt große Schnittstellen und Räume hatten, waren wir in Phasen zu unsauber”, kritisierte auch Trainer Marco Rose. „Es ist das alte Lied: Entscheidungsfindung und Sauberkeit am Ball”, musste er bemängeln. Nur 397 der 473 versuchten Pässe kamen an. Gerade in gefährlichen Zonen verloren Nicolas Seiwald & Co. immer wieder Bälle. Auch Youngster Xavi fehlt die Erfahrung eines Dani Olmo, das Spiel zu gestalten. Immer wieder fehlt es am Übergang zwischen Defensivreihe und Offensivspielern.

Lesen Sie hier: Das waren die besten Leipziger – Einzelkritik und Noten gegen Sporting

Und auch mit der Kompaktheit und dem Gegenpressing war Rose nur teilweise zufrieden. „Um dominanter mit Ball sein zu können, wünsche ich mir, dass wir auch da an Schärfe gewinnen und zu uns finden”, sagte der Coach. Das sei ein „ganz, ganz wichtiges Stilmittel” seines Fußballs, den er übrigens nicht pauschal als RB-Fußball bezeichnen will, wie David Raum jüngst verriet. „Ich habe auch gegen den Ball ein paar Situationen erkannt, in denen wir uns nicht gut genug unterstützt haben, zu weit weg waren und nicht rausgeschoben haben.”

RB muss sich fragen: „Was benötigen wir gerade in dem Moment?”

Matchwinner Yussuf Poulsen analysierte das Problem der Leipziger noch auf einer anderen Ebene. „Wir haben manchmal ein Problem, das Spiel zu lesen”, stellte Leipzigs Rekordspieler fest, der in zwölf Jahren bei Rasenballsport schon so viel erlebt hat. Auf die Frage „Was benötigen wir gerade in dem Moment?”, habe das Team ohne Taktgeber Xaver Schlager zu selten die richtige Antwort. Poulsen erklärte angenehm offen: „Manchmal gibt es Phasen, in denen Gegner einfach besser sind. Da gilt es zu verteidigen, mit allem, was man hat.”

So entstünden neue Räume und neue Situationen, um wieder dominant auftreten zu können. „Wir müssen besser darin sein, diese Phasen zu lesen.” Das Team müsse manchmal bisschen einfacher spielen und mehr Bälle hinter die gegnerische Abwehrkette spielen als immer in den Zehnerraum vor die Abwehr. „So haben wir den Gegner zum Umschalten eingeladen. Da fehlen uns ein paar Schritte, um zu erkennen, was man in den verschiedenen Phasen braucht”, so Poulsen. Das Spiel gegen die ballsicheren und kombinationsstarken Leverkusener dürfte als Prüfstein noch zu früh kommen.