Openda verschießt dritten Elfmeter nacheinander „Beim nächsten Mal vielleicht anders entscheiden”
Lois Openda versagten vom Punkt erneut die Nerven. Trainer Marco Rose will sich bei der Wahl der Schützen nicht einmischen, erwartet aber eine verantwortungsbewusste Entscheidung des Teams.
Leipzig – Aus dem Spiel heraus gibt es bei RB Leipzig keinen abgezockteren und treffsichereren Torschützen als Lois Openda. Doch vom Punkt hat der Belgier aktuell die Seuche. Gegen Union Berlin trat er nach dem schmeichelhaften Elfmeterpfiff selbst an und vergab gegen Keeper Frederik Rönnow mit einem viel zu harmlosen Schüsschen. Das kostetet dem Team letztlich zwei Punkte.
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Rose: „Soll sich mannschaftsintern regulieren”
Bereits vor einer Woche hatte er bei der belgischen Nationalmannschaft gegen Israel ebenfalls verschossen. Und im Februar hatte Openda gegen Augsburg vergeben (2:2). Das macht drei nicht verwandelte Strafstöße am Stück.
Trainer Marco Rose mochte seinem Topstürmer keine Vorwürfe machen, nahm aber das Team in die Pflicht. „Ich bin ein Trainer, der da generell keine Vorgaben macht, da es sich mannschaftsintern regulieren sollte. Die Mannschaft hat gemeinsam mit Lois entschieden, dass er schießt und er hat verschossen”, erklärte Rose. „Beim nächsten Mal entscheiden sie es vielleicht anders.”
Kein etatmäßiger Schütze mehr bei RB
Der Trainer will sich auch weiterhin nicht einmischen, erwartet aber, „dass meine Mannschaft Verantwortung übernimmt, den zu finden, der sich an dem Tag gut fühlt. Fast alle von den Jungs haben schonmal einen reingemacht.” So kristallisiere sich im besten Falle ein Spieler heraus, der regelmäßig schießt. Rose nannte Bayerns Harry Kane als Idealbeispiel.
Nach dem Abgang von Emil Forsberg hat Rasenballsport keinen etatmäßigen Schützen mehr. In der vergangenen Saison hatte Openda zwei Elfmeter verwandelt und einen verschossen, auch Xavi Simons hatte einen im Tor versenkt und einen vergeben.
Übrigens: Dass Rönnow den laschen, aber platzierten Schuss hielt, war kein Zufall. „Wenn ich ihn halte, ist es bewusst. Wir haben zusammen mit dem Torwart-Team die Spieler analysiert und zum Glück hat es geklappt”, sagte der Däne. Inwieweit seine Verzögerungstaktik, sich kurz vor Ausführung des Elfmeters mit Leipzigs Arthur Vermeeren anzulegen, zum Fehlschuss beitrug, vermag nur Openda zu berichten. Doch der schwieg lieber.