Torschütze und Chancenwucherer Openda: „Müssen lernen, das Spiel eher totzumachen”
Es war frisch in Bremen, doch Lois Openda stand nach dem 1:1 (0:0) im Spiel von RB Leipzig bei Werder Bremen mit nacktem Oberkörper in der Mixed Zone zwischen Spielertunnel und Umkleide. Dem belgischen Stürmer der Leipziger war nicht kalt. Er war über zehn Kilometer gelaufen und hatte acht (!) Torschüsse abgegeben. Doch trotz hochkarätiger Möglichkeiten, nutzte Openda eine Gelegenheit zum 1:0, die eigentlich die am wenigsten zwingende war (47.). Immer wieder setzte er nach und stocherte den Ball ins Tor. „Wenn der erste Abschluss nicht gut ist, musst du es mit dem zweiten und dritten versuchen. Der dritte war der beste”, sagte der RB-Rekordzugang lachend.
Generell erwartet Openda jedoch von sich und dem Team, Spiele wie in Bremen zu gewinnen. Die Gelegenheiten und Räume dazu waren gegen einen aktiven Gegner da. „Es war nicht so einfach mit dem Wetter und dem Rasen. Aber wir hatten die Chance zu treffen, auch schon in der ersten Halbzeit. Aber wir haben es verpasst, das 2:0 zu schießen”, so der 23-Jährige selbstkritisch.
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Openda: „In der zweiten Saisonhälfte will ich es besser machen”
Openda erklärte das Dilemma, in dem RB bisweilen steckt. „Manchmal fällt es uns nicht leicht, Tore zu schießen und das Match vorzuentscheiden. Wir können das, aber wir müssen aufpassen, dass wir nicht in einen Konter laufen. Wir müssen lernen, wie wir dieses Tor schießen können, um in den nächsten Spielen das Match eher totzumachen”, so der beste RB-Torschütze.
Der Königstransfer bewertete seine erste Hinrunde für RB Leipzig als „nicht so schlecht, aber sie hätte besser sein können. Ich tue immer mein Bestes, um dem Team mit Toren und Vorlagen zu helfen. Aber in der zweiten Saisonhälfte will ich es besser machen als in der ersten.”
Rose: RB Leipzig muss „reifer und besser werden”
Insgesamt sucht Trainer Marco Rose noch den Ursachen für Chancenwucher und fehlenden Killerinstinkt. „Wir sind hie und da zu inkonsequent und nicht klar genug. Das müssen wir mitnehmen, und da müssen wir besser werden, wenn wir unsere Ziele erreichen wollen”, betonte Rose. Der gebürtige Leipziger bewertete: „Insgesamt sind wir auf einem sehr anständigen Weg. Aber die Luft ist dort, wo wir hinwollen, megadünn. Wenn wir uns dort bewegen wollen, müssen wir alles auf Topniveau machen. Darum geht es für uns, reifer und besser zu werden.”
Dazu gehört auch, das Tor sauber zu halten und mal zu Null zu spielen. Doch gegen die drängenden Bremer ließ Rasenballsport zu viel zu. „Wenn du den Sack nicht zumachst, musst du halt zu Null spielen”, mahnte Rose. Elf Spiele lang ist sein Team nun schon nicht mehr ohne Gegentreffer ausgekommen.