RB träumt von Thomas Müller Rose: „Werden ihn wohl trotzdem nicht bekommen”
Marco Rose kam aus dem Schwärmen gar nicht mehr heraus. Dabei sprach der Trainer von RB Leipzig nicht über einen eigenen Spieler, sondern über einen Akteur des kommenden Gegners FC Bayern München, bei dem RB am Samstag antritt (18.30 Uhr/Sky). Gefragt nach Thomas Müller setzte der 46-Jährige zu einer Eloge über den Erfolgsgaranten des vergangenen Jahrzehnts bei den Bayern an. Weil derzeit offen ist, ob Müllers Vertrag noch einmal verlängert wird, durchaus spannende Einlassungen des Leipziger Fußballlehrers.
>>> Weiterlesen: Das Personal vor dem Bayern-Spiel
Rose über Müller: „Verkörperung des ,mia san mia’”
„Er hat brutale Mentalität gegen und mit dem Ball, die Verkörperung des ,mia san mia’. Er ist derjenige, der das Pressing auslöst, der Wege macht, die anderen mitzieht”, hob Rose an und fuhr fort: „Mit Ball findet er perfekt Räume, ist in engen Räumen sehr gut. Auch in Umschalt- und Kontersituationen hat er seine Qualitäten, auch wenn er langsam in ein etwas betagteres Alter kommt und nicht mehr das Tempo hat wie Jungs links und rechts neben ihm. Aber es ist immer noch mehr als gut.”
Und auch als Typ schätzt Rose den Weltmeister über alle Maßen. „Er erscheint als sehr bodenständig und reflektierter Mensch. Auch im Umgang mit den Medien bringt er die Dinge mit Souveränität und Lockerheit auf den Punkt. Wenn Thomas nach einem Champions-League-Abend ans Mikro kommt, hättest du das Spiel auch nicht gucken müssen. Dann weißt du, wie und warum es so gelaufen ist.”
„Kann nicht mehr tun, als ihn über den grünen Klee zu loben”
Konkret danach gefragt, ob der 33-Jährige ein Spieler für RB Leipzig sei, ließ Rose durchblicken, dass er den Routinier durchaus gern im Team hätte, wenn sich die Möglichkeit denn ergäbe. Der Kontrakt der „tollen Persönlichkeit”, wie Rose Müller bezeichnete, läuft noch bis 2024. „Thomas hat eine klare Antwort gegegeben: Er ist durch und durch ein Roter. Jetzt haben wir auch Rot in unseren Vereinsfarben. Aber ich glaube, er wird weiter in Bayern-Bettwäsche schlafen und seine Qualitäten einbringen. Ich kann nicht mehr tun, als ihn über den grünen Klee zu loben”, sagte Rose. „Bei all dem, was ich gesagt habe, hört man den großen Respekt heraus. Und trotzdem werden wir ihn wahrscheinlich nicht bekommen”, schloss Rose.
Dass Müller trotz seines fortgeschrittenen Alters ein Thema für Rasenballsport wäre, falls er nicht verlängern sollte, überrascht. Zum einen wäre er der erste Spieler, der aus München nach Leipzig wechselt. Und zum anderen stünde seine Verpflichtung im Widerspruch zur Leipziger Transfer-Philosophie. Zwar verpflichtete auch Ralf Rangnick einen Spieler wie Kevin Kampl, doch der war damals 27 und nicht 33 wie Müller aktuell. Doch natürlich wäre ein Star wie Müller durch seine Erfahrung und Strahlkraft ein Coup für RB, der wohl nur ein Wunsch von Rose und Sportchef Max Eberl bleiben wird. Und vielleicht war die Einlassung von Rose auch nur eine Nebelkerze, um vor dem Duell ein wenig weitere Unruhe in München zu schüren.