RB-Trainer Rose: Baumgarts Wutball verhindert Gelbsperre für Union-Spiel

Marco Rose hat im Spiel gegen den 1. FC Köln (0:0) keine Gelbe Karte kassiert. Das ist normalerweise keine Erwähnung wert, doch der Trainer von RB Leipzig hatte in der Woche zuvor in der Partie gegen den VfB Stuttgart seinen dritten "Karton" gezeigt bekommen, nach dem vierten Mal müssen Trainer ein Spiel auf der Tribüne verbringen.

Es ist nicht ausgeschlossen, dass Rose die Strafe in dieser Saison wird aussitzen müssen. Der 46-Jährige ist vom Temperament her kein Melancholiker. Doch sich ausgerechent in Köln so unter Kontrolle gehabt zu haben, lässt den Raum dafür offen, dass es vielleicht ja doch bei den drei Verwarnungen bleibt.

Das Kölner Stadion ist ein Hexenkessel, den keiner besser anzuheizen versteht, als Trainer Steffen Baumgart, der auch kein Melancholiker ist. Gut für Rose, dass beide seit einem gemeinsamen Trainerlizenzlehrgang Freunde sind und sich schätzen.

So soll "Baumi", wie Rose nach dem Spiel berichtete, ihm einen "grauen Wutball" angeboten haben, "mit Smiley drauf". Den habe der Kölner Coach dann aber doch selbst eingesteckt, was Rose vor die offenbar erfahrungsreiche Aufgabe stellte, mit inneren Willenskräften sein Temperament zu beherrschen. Erfolgreich, wie der kartonfreie Auftritt beweist.

Ganz ohne Risiko geht Rose allerdings trotzdem nicht in die nächste Ligapartie. Gegen Ende des Spiels in Köln erregte ein Foul den Coach der Sachsen dermaßen, dass er alle Affektbeherrschung fahrenließ und wild auf den Vierten Offiziellen losstürmte. Er musste von Mitarbeitern der Leipziger Bank daran gehindert werden.

"Das ist Baumis Schuld", erklärte Rose später und berichtete, warum: "Baumi hat den Wutball mitgenommen und gesagt: 'Wenn du ihn brauchst, komm rüber'. Ich habe vergessen, rüber zu gehen, sonst hätte ich ja auch wieder Gelb gekriegt. Also habe ich mich wie ein bockiges Kind auf den Boden geworfen. Ich habe es überlebt, keine Gelbe. Top."