RB überNachtet auf Rang sechs „Närrische” Mainzer und stürmische Freiburger überflügeln Leipzig
Lange hat die Konkurrenz gepatzt, nun gelangen Freiburg und Mainz Siege, sodass RB auf Rang sechs abrutschte und nun unter Zugzwang steht, am Sonntag mit einem Sieg Rang vier zurückzuerobern.

Mainz/sid/ukr – Die närrischen Fans des FSV Mainz 05 schunkelten sich direkt nach dem Abpfiff in Richtung Europa. „Am Rosenmontag bin ich geboren”, hallte der Fastnachts-Evergreen von Margit Sponheimer im Anschluss an das 2:0 (0:0) gegen Aufsteiger FC St. Pauli durch die Arena.
„Joker” Jae-sung Lee hatte zuvor dafür gesorgt, dass die Überraschungsmannschaft nach dem 23. Spieltag der Fußball-Bundesliga mehr denn je vom Europacup träumen darf – trotz ganz schwacher 60 Minuten. Der eingewechselte Lee traf für den Karnevalsverein (67.). Nach Vorarbeit des Südkoreaners sorgte Paul Nebel in der Nachspielzeit für den Endstand (90.+5). St. Pauli verpasste einen wichtigen Punktgewinn im Kampf gegen den Abstieg.
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Bereits am Freitagabend hatte der SC Freiburg RB Leipzig mit einem 5:0 gegen Werder Bremen überholt, nun zog auch Mainz zumindest über Nacht an den Leipzigern vorbei. RB Leipzigs DFB-Pokal-Viertelfinalgegner VfL Wolfsburg kam gegen den abstiegsbedrohten VfL Bochum über ein Unentschieden niczht hinaus. Bochum fehlten beim Gastspiel in Wolfsburg nur wenige Minuten zum ersten Auswärtssieg der Saison. Die Mannschaft von Trainer Dieter Hecking kassierte erst spät den Ausgleich durch Mattias Svanberg (80.). Zuvor hatte Erhan Masovic (50.) die Gäste in Führung gebracht. Mit dem Remis zog Bochum auch vorläufig am 1. FC Heidenheim vorbei auf den Relegationsplatz.
„Wir werden uns nicht weigern, im Europacup anzutreten”
„Wir sind zufrieden und erleichtert. Das war kein einfaches Spiel. Wir hatten ordentlich etwas abzuarbeiten. Aber mit der Willensleistung hinten raus waren die drei Punkte verdient”, sagte FSV-Sportdirektor Niko Bungert bei Sky: „Wir werden uns nicht weigern, im Europacup anzutreten - wenn es reichen sollte. Aber bis dahin ist es noch ein langer Weg.”
Die Mainzer hatten großes Glück, dass ihnen in ihren bunten Fastnachtstrikots nicht früh der Spaß verging. Die Hamburger erwischten den deutlich besseren Start in die Partie. Noah Weißhaupt traf in der sechsten Minute den Pfosten, Johannes Eggestein vergab kurz darauf eine weitere Großchance (15.).
Torwart-Patzer bringt die Wende
Die Gastgeber um Nationalstürmer Jonathan Burkardt und Defensiv-Vorkämpfer Dominik Kohr in seinem 300. Bundesligaspiel hatten große Mühe mit den Kiezkickern. In der 21. Minute entschied Schiedsrichter Felix Zwayer zunächst auf Strafstoß für St. Pauli – der Unparteiische kassierte die Entscheidung aber zu Recht nach Videostudium wieder ein. Moritz Jenz hatte Elias Saad nicht gefoult. Eine Führung der Hamburger, deren gesperrter Trainer Alexander Blessin auf der Tribüne saß, wäre nach einer halben Stunde verdient gewesen. Die Mainzer brachten kaum etwas zu Stande.
Zu Beginn des zweiten Durchgangs holte sich Kohr seine zehnte Gelbe Karte der Saison ab. Er fehlt damit im kommenden Spiel bei RB Leipzig. Sportlich auffälliger blieb weiter St. Pauli. Die Vorstellung der harmlosen Mainzer war auch nach einer Stunde enttäuschend.
Spielerisch ging bei beiden Teams so gut wie nichts, Kampf war Trumpf, von Burkardt kam kaum etwas. Das Tor von Lee fiel aus dem Nichts - unter gütiger Mithilfe von Pauli-Torwart Nikola Vasilj. Der Bosnier hielt einen harmlosen Distanzschuss von Nadiem Amiri nicht fest, Lee staubte ab. Eine halbe Stunde später bereitete Lee das Tor Nebels vor.