RB vermisst Initialzündung und Signale „Es war mehr als möglich, hier etwas zu holen”
RB Leipzig droht, im Kampf um die Champions-League-Plätze zurückzufallen. Beim 1:2 in München rätselten die Leipziger Verantwortlichen über die lethargische erste Halbzeit. Auch Trainer Marco Rose forschte nach Ursachen.
München/Leipzig/dpa/ukr – Trainer Marco Rose ärgerte sich nach der Niederlage von RB Leipzig im Topspiel beim FC Bayern München über weitere eingebüßte Punkte im Kampf um eine erneute Champions-League-Qualifikation. „Es ist nicht das erste Mal in der Saison, dass wir Punkte wegschmeißen”, sagte Rose nach dem 1:2 am Samstagabend in der Allianz-Arena. Das Siegtor von Harry Kane für die Bayern fiel dabei in der Nachspielzeit.
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Rose: „Nur wir sind dafür verantwortlich”
RB enttäuschte in der ersten Halbzeit mit einem lethargischen Auftritt ohne eine einzige wirkliche Torchance. „Ich habe die Jungs gefragt zur Pause: Zu viel trainiert, müde, kann ich irgendwas tun˙?”, berichtete Rose. „Wenn wir schon nach München fahren, ein Flugzeug nehmen und ins Hotel gehen, dann wollen wir anders auftreten – gerade in einer Phase, in der die Bayern nicht vor Selbstvertrauen strotzen. Die Chance sollten wir als RB versuchen wahrzunehmen.”
Die Spieler hätten selbst gespürt, „dass wir nicht die Initialzündung hatten, die man braucht, die wir im Supercup hatten. Die können nur wir liefern, nur wir sind dafür verantwortlich”, appellierte der Coach. Rose sprach die fehlende Überzeugung an, die jeder einzelne Spieler und jeder Mannschaftsteil ausstrahlte. „Es hat uns gefehlt, das Signal auszusenden, hier unbedingt etwas zu wollen. Es war mehr als möglich, hier heute etwas zu holen.” Der Leipziger erklärte weiter: „Wenn ich vorn anständig anlaufe, merken die Jungs hinten: Oh, der hat was vor heute. Da bin ich dabei. Und wenn wir hinten einen Zweikampf mehr als ordentlich gestalte, wissen die Jungs vorn: Auf den kann ich mich verlassen.”
Als die Leistung dann besser wurde, RB zu Abschlüssen kam und Benjamin Sesko von seinen drei Topchancen eine nutzte, verpasste es RB durch zu inkonsequentes Abwehrverhalten, einen Punkt aus München mitzunehmen.
Nur ein Auswärtssieg für RB seit Ende Oktober in der Bundesliga
„Was die Ergebnisse angeht, ist es etwas holprig”, sagte Rose zur Punkteausbeute. Vor allem auswärts ist die Bilanz schlecht. Seit Ende Oktober hat RB nur ein einziges Auswärtsspiel in der Bundesliga gewonnen (3:2 bei Borussia Dortmund). Bei einem Heimsieg von Borussia Dortmund am Sonntag gegen die TSG Hoffenheim könnte der Rückstand auf Platz vier auf vier Punkte anwachsen.
„Wir haben genügend Spiele vor uns, auch das direkte Duell mit Dortmund”, sagte Mittelfeldspieler Xaver Schlager mit Blick auf die erneute Königsklassen-Teilnahme. „Wir spielen keinen schlechten Fußball, nur das Ergebnis stimmt nicht”, sagte er in München. „Das ist für uns bitter und schwer für den Kopf, weil wir so viel Aufwand betreiben und einfach nichts dabei herauskommt.”
„Nicht genug dafür getan, dass wir das Spiel gewinnen”
Rose mahnte: „Wir haben nicht die Zeit, rumzujammern. Wir haben Ziele. Wir müssen nächste Woche wieder anschreiben.” Am 24. Spieltag gastieren die Sachsen beim heimstarken VfL Bochum, der zuletzt die Bayern im eigenen Stadion mit 3:2 bezwingen konnte. Roses Fazit nach einem durchwachsenen Abend in München: „Am Ende des Tages haben wir heute über 90 Minuten nicht genug dafür getan, dass wir das Spiel gewinnen.”