Reife für späte SiegTore RB entdeckt Konterstärke wieder
Spielerisch überzeugt RB nur teilweise, betonte aber seine Konterstärke wieder stärker als zuvor und besitzt im Saisonendspurt genug Mentalität und Stabilität, um auch enge Spiele zu entscheiden. Doch Trainer Marco Rose treibt vor dem Königsklassenduell gegen den BVB an.
Heidenheim/Leipzig – Marco Rose war trotz des 2:1-Sieges von RB Leipzig beim 1. FC Heidenheim nicht ganz zufrieden. Wie bereits nach dem 3:0 gegen Wolfsburg in der Vorwoche äußerte der Trainer auch Kritik an seinem Team und hinterfragte sich auch selbst.
„Ich habe uns heute nicht so griffig gesehen, wir können griffiger sein”, befand der gelernte Sozialversicherungskaufmann. Vielleicht, grübelte Rose, habe er unter der Woche zu viel trainieren lassen. Auch Keeper Peter Gulacsi mahnte: „Heute waren einige Ballverluste dabei, die untypisch für uns sind, das müssen wir besser machen.”
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Rose: „Stabilisieren, dranbleiben, draufpacken”
Vor allem in der ersten Hälfte schloss RB das Mittelfeld nicht gut, verlor zu viele Zweikämpfe in den zentralen Bereichen und ließ Konter zu. Wenn es zum Show down um die Champions League gegen den BVB geht (Sa., 15.30 Uhr), brauchen die Leipziger wieder mehr Kompaktheit. „Wir sind immer noch sehr stabil gegen den Ball, aber es gibt in jedem Bereich Luft nach oben”, bewertete Gulacsi. Und Rose forderte: „Für uns geht darum, dranzubleiben, uns weiter zu stabilisieren und draufzupacken.”
RB entdeckt Konterstärke zurück
Auffällig in den vergangenen Spielen ist, dass RB wieder mehr Kontertore erzielt und die Gegner mehr aus dem Verschlag herauslockt. In jedem der vergangenen drei Spiele kam Rasenballsport in Umschaltsituationen zum Torerfolg. Gegen Freiburg traf Lois Openda nach langen Bällen doppelt, gegen Wolfsburg Benjamin Sesko nach Konter über Xavi Simons und nun erzielte Openda das Siegtor in Heidenheim nach schnellem Umschaltern über Xaver Schlager und Mohamed Simakan. Neun Kontertore hat RB in dieser Saison insgesamt erzielt – allein vier in den vergangenen drei Partien.
„Wir haben die Qualität, die Spiele am Ende zu entscheiden, dieser eine Konter, den wir super ausgespielt haben. Das gibt uns Selbstvertrauen”, kommentierte Gulacsi. Das Umschalten sei „eine Stärke von uns. Wir haben richtig gute Spieler, die den Ball abholen können und die Jungs vorn haben richtig Speed.” Kein Zufall also, dass Openda und Sesko nun mehr bei Kontern in Szene gesetzt werden als in den ersten beiden Saisondritteln.
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Gulacsi: „Arbeiten daran, reifer zu werden”
Der Torhüter betonte, dass RB die Fähigkeiten zum kompletten Spiel habe. „Wir können nach Standards, nach Spielaufbau, nach Kontern Tore machen, das zeichnet die besten Mannschaften aus, dass sie nicht nur eine Waffe haben”, so der 33-Jährige.
Zum Ende der Hinrunde hätte Leipzig ein solch enges Duell wie auf der Ostalb wohl noch mit einem Remis beendet. Nun hat sich das Team mit der Siegesserie Stabilität, Selbstgewissheit und Mentalität erarbeitet, diese Partien für sich zu entscheiden. „Wir haben gut reagiert, arbeiten daran, dass wir die Spiele immer wieder auf unsere Seite ziehen und reifer werden”, sagte Rose.