RB Leipzig„Reifer geworden”: Wie Nagelsmann Timo Werner bei RB Leipzig besser gemacht hat
Timo Werner ist nicht zu stoppen. 14 Tore erzielte der 23-Jährige allein in den vergangenen neun Bundesligaspielen und befindet sich mit insgesamt 20 Treffern auf Rekordkurs. In der ZDF-Sportreportage geht Trainer Julian Nagelsmann nun etwas konkreter als bisher auf Werners Leistungsexplosion ein.
Vor allem drei Gründe hat der rasante Formanstieg des Nationalstürmers demnach.
Erstens: Werners verbesserte psychische Stabilität. Der Torjäger sei „reifer” geworden, sagt Nagelsmann. In den vergangenen Jahren habe er nach vergebenen Chancen lange gehadert. Inzwischen habe er gelernt, „negative Phasen nicht so extrem an sich heranzulassen”.
Nagelsmann: Timo Werner „nicht ganz stromlinienförmig”
Zweitens: seine verbesserte Einstellung. Der gebürtige Cannstatter sei ein Typ, der zuhört, dabei „nicht ganz stromlinienförmig”, sondern immer eine eigene Meinung habe, die er gut begründen können. „Er ist kritikfähig und kann seine eigene Leistung gut einschätzen”, urteilt der Chefcoach. Zudem habe der RB-Star ein „gutes Standing innerhalb der Gruppe”.
Drittens: seine neue Rolle auf dem Spielfeld. Unter Nagelsmann spielt Werner nicht mehr nur auf dem linken Flügel oder im Sturmzentrum, sondern agiert generell tiefer. Das habe den Hintergrund, „dass er insgesamt besser ins Kombinationsspiel mit eingebunden ist, auch mal einen kurzen Pass in den Fuß bekommt, dass er ein Gefühl dafür bekommt, wie er sich in engen Räumen bewegt”, erklärt Nagelsmann.
„Da gehts viel ums Freilauf-Verhalten, in welchen Momenten er sich wie löst. Da hatte er wie viele Stürmer seine Probleme”, so der Chefcoach. Nagelsmann arbeitete viel mit Videostudium und Gesprächen, um Werner das richtige Timing für die Bewegung zu vermitteln.
Mit Erfolg. Zwar vergibt Werner auch immer wieder Großchancen, verwandelt dafür aber auch Bälle, die nicht zwingend Tore ergeben müssen – so wie gegen Union. „Er hat die Qualität, aus wenig viel zu machen”, lobt Nagelsmann.