Der versaute pott Replik oder Original: Braucht der DFB nach Red-Bull-Affäre einen neuen Pokal?
Hat Kevin Kampl in das Original oder eine Replik des Pokalsiegerpokals eine Dose Red Bull gekippt? Die Antwort könnte Fußballdeutschland befrieden.
Kevin Kampl hat den DFB-Pokal entweiht! Im Kern bestand aus diesem Aufschrei die Entrüstung, die auf den Abend nach dem Pokalsieg von RB Leipzig folgte. Ein Shitstorm in Reingestalt fegte über Fußballdeutschland, weil der Mittelfeldspieler des Red-Bull-Klubs doch tatsächlich ein Getränk des Haupteigentümers der RB-Leipzig-GmbH in den heiligen Pott gekiptt hatte.
War eine Replik dabei?
Wie nun die LVZ in einem sehr schönen Artikel zu Recht darauf hinweist, muss sich niemand mehr wirklich ereifern über das angebliche Sakrileg, das Kampl und der Klub begangen haben. Denn das Original des Pokals hatten die Sieger nur eine halbe Stunde in den Händen.
Damit ist der Pokal offiziell eingeweiht 😎
— RB Leipzig (@RBLeipzig) May 22, 2022
Natürlich nur mit dem guten Tropfen: Der RB Leipzig Celebration Can ✨#Pokalsieger #YouCanDoAnything #VerleihtFlügel pic.twitter.com/RMXeHdW4c6
Bereits noch vor der Team-Dusche des Trainers auf der Pressekonferenz ca. eine Stunde nach Abpfiff, war die 1964 vom Kölner Goldschmied Wilhelm Nagel gefertigten Trophäe von DFB-Mitarbeitern abgeholt worden. Die Spieler hatten am Abend bei der Charlottenburger Sause eine Replik dabei.
In diese Replik hatte Kampl stänker- und werbewirksam den Inhalt einer Red-Bull-Dose entleert. Somit ist das Original "unbeschmutzt", und der Wettbewerb doch weiterhin durchführbar.
Überbordende Angst
Kritiker der Aktion hatten befürchtet, ab sofort könne weder der alte Cup weiterhin ausgehändigt werden, noch der Pokal fürderhin ausgetragen. Die Angst vor Unternehmen, die Fußballvereine gründen und aufziehen, ist in manchen deutschen Fankreisen überbordend groß.
Doch auch Pokal Nr. 2 darf RB Leipzig nicht behalten. Im Januar muss er zurück zum DFB und wird weitergereicht an den kommenden Sieger des Wettbewerbs. RB wird sich an seiner statt eine weitere Replik anfertigen, die nach Informationen der LVZ um die 14.000 Euro kosten wird. Die kommt dann in die Vitrine.
Was mit Replik Nr. 1 nach dem Sakrileg passiert, ist nicht klar. Vermutlich aber wird der DFB ein ja mitterweile überall erhältliches Desinfektionstuch nehmen - und einmal durchwischen. Dann sollten die letzten Red-Bull-Spuren getilgt sein, und Fußballdeutschland braucht keinen neuen Pott. Amen!