RB LeipzigSebastian Seifert: Leipzig hätte auch ohne RB erfolgreich sein können

Sebastian Seifert hat den Fußball in Leipzig von allen Seiten kennengelernt. Er war Spieler beim FC Sachsen Leipzig, beim SSV Markranstädt, ganz kurz bei RB Leipzig und schließlich auch bei Lok Leipzig. Inzwischen spielt er wieder beim SSV Markranstädt und ist Clubbetreiber in der Leipziger Innenstadt.
Sebastian Seifert hatte Spaß mit coolen RB-Jungs
Wenn er an die Vergangenheit denkt, dann sieht er da überhaupt keine Probleme zwischen Lok- und RB-Spieler, während das Verhältnis auf Vereins- und Fanebene bekanntermaßen eher angespannt war. „Es gab ganz viele coole Jungs bei RB. Und Leute wie z.B. Daniel Frahn oder Stefan Kutschke hatten auch ein sehr hohes Identifikationspotenzial. Wir sind alle miteinander ein- und ausgegangen. Das war einfach eine schöne Zeit.“ So erklärt Seifert im Interview mit Urbanite.
Nach dem Aufstieg von RB Leipzig in die dritte Liga habe man im L1 „einen abgerissen“. Diese Aufstiegsfeier sei „Wahnsinn“ gewesen. Aber auch die aktuelle Spielergeneration bei RB Leipzig seien „gute Jungs. So, wie die sich auf dem Spielfeld und in der Öffentlichkeit geben, so sind sie auch wirklich, sehr bodenständig.“
RB Leipzig setzt Geld gut ein
Sebastian Seifert mag auch generell nicht einstimmen in Kritik an RB Leipzig. „Viele schimpfen auf die finanziellen Möglichkeiten, dabei vergessen aber einige, dass bei anderen Leipziger Vereinen auch Geld da war.“ Das sei weniger gewesen als heute, aber man habe das vorhandene Geld falsch und nicht nachhaltig eingesetzt.
Bei RB Leipzig habe man sich mit dem Geld dagegen aus dem Nichts die entsprechende Infrastruktur aufgebaut. „Ich habe ja die Anfangszeit bei RB mitbekommen, war selbst in den ersten Stunden quasi RB-Spieler. Da gab es nichts. Wir trugen Trikots von Red Bull Salzburg zum Training und trainiert wurde beim Leipziger FC 07 in Schönefeld. Aber es wurde Schritt für Schritt eine Struktur aufgebaut und kompetente Leute dafür geholt.“
Leipzig hätte auch ohne RB Erfolg haben können, wenn man sich einig gewesen wäre
Wenn man in Leipzig eine Idee gehabt und diese gemeinsam verfolgt hätte, wäre etwas ähnliches auch ohne Red Bull möglich gewesen. „Besonders die Zeit, als Porsche, VW, BMW und Co. sich hier niederließen, hätte man nutzen müssen. Dieses Geld hätte man allerdings nachhaltig investieren müssen. Das ist das einzige, was sich die Stadt vorwerfen lassen kann: Sie hat es nicht selbst hingekriegt, was RB jetzt mit einem Hauptsponsor erreicht hat. Die finanzielle Kraft war sicherlich da, wenn sich alle einig gewesen wären.“