Seit vier Monaten kein Tor Mit dieser Formel will Löw den Auswärtsfluch bannen
Energetisch und taktisch setzt Zsolt Löw an, um die Red-Bull-Spielidee wieder stärker bei RB Leipzig zu verankern und im Auswärtsspiel beim VfL Wolfsburg endlich auswärts wieder Tore zu schießen und Punkte zu holen.

Leipzig – Über vier Monate ist es her, dass RB Leipzig in der Bundesliga auswärts zuletzt gewonnen hat. Das war beim 2:0 bei Holstein Kiel Anfang Dezember. Seit zweieinhalb Monaten ist der Red-Bull-Klub in der Fremde gar ohne eigenen Torerfolg. In der Auswärtstabelle ist Rasenballsport mit nur vier gewonnenen Spielen und je fünf Remis und Niederlagen lediglich Neunter. Interimstrainer Zsolt Löw hat in dem Duell mit dem VfL Wolfsburg (Fr., 20.30 Uhr) nun die Chance, diesen Fluch zu bannen.
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Löw: „Agieren statt reagieren”
Das soll zum einen durch eine bessere, gelöstere Atmosphäre sowie aktiveres Pressing und Gegenpressing samt alter, neuer Grundordnung im 4-2-2-2-System gelingen. „Ich erwarte eine aktive Haltung auf dem Platz – mit und gegen den Ball. Wir wollen agieren und nicht reagieren”, betonte Löw. Der 45-Jährige kreiert gerade einen „kompakten Block, der immer wieder aktiv agiert. Das gibt uns die Möglichkeit, höher Druck zu erzeugen. Das ist die Idee”, verriet er.
„Lebendes System”: Die Kunst der 4-2-2-2-Grundordnung
Unter Marco Rose hatte Rasenballsport häufig tiefer gestanden und in einer 3-4-1-2-Grundordnung agiert. Nun verlagert Löw das Spiel weiter nach vorn. Das 4-2-2-2-System lebe „von zwei guten Spitzen und den Halbraumspielern, den Zehnerpositionen”, so Löw. Sein Schlüsselspieler dafür ist Ridle Baku, der eigentlich kein Zehner ist, aber auf der Halbraumposition dringend fürs Anlaufen benötigt wird. Es werde immer wieder kleine Anpassungen geben, kündigte der Ungar an. Das 4-2-2-2 sei nicht in Stein gemeißelt. „Ich möchte, dass es ein lebendes System wird, dass es sich immer wieder bewegt und dynamisch verändert – darin besteht die Kunst”, so der Trainer.
„Energie, Lockerheit, Positivität, Stabilität”
Zudem gelingt es ihm durch seine ausgesprochen positive und sympathische Art, die Verkrampfung in den Beinen und Köpfen zu lösen. „Mehr Energie, mehr Lockerheit, mehr Positivität und ein bisschen Stabilität”, lautet die Devise. „Wir müssen versuchen, die Schwankungen einfach mal ein bisschen zu glätten, dass wir eine kontinuierliche Verbesserung erzielen, dafür ist es ein wichtiger Baustein, dass die Spieler Freude und Spaß daran haben, was sie machen.”
Mit diesem Gesamtpaket will Löw die Wahrscheinlichkeit auf gute Spiele, Tore und Punkte erhöhen.