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RB LeipzigSorgen um die Heimat: Haidara hilft Kindern bei Besuch in Mali

Von (RBlive/msc) 19.06.2021, 11:24

Amadou Haidara hat es geschafft, mit dem Profifußball zum Topverdiener zu werden. Der 23-Jährige nutzte die Zeit nach seinen Länderspielreisen mit der Nationalmannschaft Malis für einen Besuch in der Heimat und engagiert sich vor Ort. Darüber sprach er mit der Leipziger Volkszeitung.

"Mehr als eine normale Rückkehr"

Aufgrund der Corona-Pandemie war es für ihn in den vergangenen Monaten sehr schwer, Freunde und Familie zu Gesicht zu bekommen. "Das ist mehr als eine normale Rückkehr, ich freue mich riesig, sie wiederzusehen", so Haidara. Ein anderes Event liegt ihm außerdem sehr am Herzen: "Ich werde am Wochenende ein Fußball-Camp mit 90 Kindern veranstalten." Mit dieser Aktion will er in seiner Heimatstadt Bamako, die er im Sommer vor fünf Jahren Richtung Salzburg verließ, etwas zurückgeben. "Ich will die Kinder ermutigen, an ihre Träume zu glauben."

Haidara will Kindern Mut machen

Einen Tag lang will er gemeinsam mit ihnen reden, lachen, essen - und natürlich Fußball spielen. Barfuß, wie auch er selbst angefangen hat. "Fußball ist ein einfaches Spiel. Uns war es auch egal, womit wir gekickt haben." Beim großen Abschlussspiel werden nur noch die mit dabei sein, "die am besten mitgemacht haben." So sollen die Kinder lernen, "dass man im Leben etwas leisten muss, sich besondere Dinge verdienen muss." Er will als Mutmacher da sein und zeigen, dass man sich Träume erfüllen kann, wenn man zu Entbehrungen bereit ist. "Wenn man auch mal Traurigkeit akzeptiert und bereit ist, zu leiden." Im Vorfeld des Camps haben auch die 90 teilnehmenden Kinder bereits etwas geleistet, denn insgesamt hatten sich über 1000 Kinder beworben. "Einige der Kinder reisen aus über hundert Kilometern Entfernung an", berichtet Haidara.

Konflikt in Mali beunruhigt Haidara 

Haidara wird sich aber auch mit einer anderen Seite beschäftigen. Dazu zählen Besuche in Kinderheimen, wo es an Vielem fehlt. "Manchmal sogar ein simpler Schrank, in dem man das Essen aufbewahren kann, damit keine Tiere über die Speisen herfallen", erzählt er. Die Lage im Land ist alles andere als stabil, trotz des Friedensabkommens von 2015. Seit 2012 schwelt vor allem im Norden ein Konflikt zwischen Regierung, Rebellen und Terroristengruppen, aber 2020 gab es auch in der Hauptstadt Bamako einen erneuten Militärputsch und Aufstände. "Natürlich mache ich mir da Gedanken und Sorgen, weil ich ja nicht weiß, wie die Lage ist. Ich habe damals gleich mit meinen Eltern gesprochen, mir alles erklären lassen. Sie waren in Sicherheit", erzählt er. Erst danach konnte er sich wieder auf Fußball konzentrieren.