„Sowas ist mir noch nie passiert in meiner Karriere” Gulacsi spricht über seine Patzer
Peter Gulacsi war in den vergangenen Spielzeiten die Konstanz in Person bei RB Leipzig. Der Kapitän war nie krank oder verletzt, brachte immer seine Leistung, patzte nie. Doch in dieser Spielzeit hat sich der Ungar aus dem Takt bringen lassen. Gegen Schachtjor Donezk zum Auftakt in die Champions-League-Saison leistete er sich einen haarsträubenden Patzer und zuletzt gegen Borussia Mönchengladbach ließ er den Ball vor dem 1:0 unnötig prallen. Unsicherheiten, die man von Gulacsi nicht gewohnt war.
Nach der Rückkehr von der Nationalmannschaft und vor dem Wiedereinstieg ins Training sprach der Keeper am Mittwochnachmittag auch über seine Pannen. „Ich bin der Erste, der auf sich selbst guckt und seine Leistung analysiert und reflektiert”, betonte der 32-Jährige. „Ich habe gegen Donezk einen Fehler gemacht – sowas ist mir noch nie passiert in meiner Karriere und wird hoffentlich auch nicht wieder passieren”, sagte er noch immer ein wenig verwundert über den Fauxpas.
Gulacsi über die Flut an Gegentoren bei RB Leipzig: „Das ist ein Mannschaftsproblem”
Eine Frage des Selbstvertrauens und der Konzentration, die ihm angesichts der wackelnden RB-Defensive ein wenig abhanden gekommen sind. „Wenn wir als Mannschaft nicht so stabil verteidigen, ist es als Torwart nicht einfach”, rechtfertigte sich der Keeper. „Wir müssen als Mannschaft defensiv viel konstanter und stabiler werden.” Gulacsi mahnte: „Wir haben viel zu viele Gegentore in dieser Saison kassiert, das ist ein Mannschaftsproblem. Wir müssen mit allen elf Spielern gegen den Ball arbeiten. Das haben wir in der Rückrunde überragend gemacht. Das müssen wir wieder auf den Platz bringen.” Vor allem nach eigenen Fehlern bei Kontersituationen kassiere das Team zu viele Gegentreffer, so der Torwart. Inklusive Supercup kassierte RBL bereits 23 Tore in elf Spielen. Mehr als zwei im Schnitt. „Das müssen wir besprechen.”
Gegen Bochum soll nun zum dritten Mal in dieser Bundesligasaison die Null stehen. „Gegen Bochum war es nie einfach, wir dürfen die drei Punkte nicht automatisch einplanen”, warnte Gulacsi. „Wir brauchen eine gute Leistung mit dem Ball, sie werden aggressiv verteidigen, wahrscheinlich viele lange Bälle spielen. Wir müssen darauf vorbereitet sein, dass es körperlich und nicht einfach wird.” Das Rezept ist einfach: „Wir wollen gegen den Ball sehr gut arbeiten, hoch pressen und dann schnell umschalten und unsere Chancen besser nutzen als zuletzt”, sagte der gebürtige Budapester. Doch Bochum wird kaum so viel Raum zum Kontern anbieten wie der Reviernachbar.