RB Leipzig„Spiegel des Verstandes”: Das Jahr 2020 bei RB Leipzig in zwölf schillernden Nagelsmann-Garderoben
Julian Nagelsmann bringt Farbe in die Bundesliga – was seine Kleiderordnung angeht, ebenso wie als (Trainer-)Typ. Mal läuft der Coach von RB Leipzig in Knallrot auf, mal in kariertem Tweed-Zwirn. Doch was hat es mit den auffälligen Klamotten auf sich?
Stefano Tirelli, Sportpsychologe und einst Mentalcoach von Weltklassespielern wie David Beckham und Alessandro Del Piero sagte der Süddeutschen Zeitung: „Die Kleidung ist ein Spiegel des Verstandes Nagelsmanns." Tirelli, heute Universitätsdozent in Mailand, bezeichnet den 33-Jährigen als „mutigen, unabhängigen, kreativen, experimentierfreudigen, originellen, angstfreien Trainer mit einer starken Persönlichkeit”. Der Coach habe „keine Scheu. Weder, wenn er in einem Spiel Systeme umwirft, noch beim Griff in den Kleiderschrank.”
Wir lassen das Jahr bei RB Leipzig in Nagelsmanns auffälligsten Outfits Revue passieren.
Januar: Herbstmeister Nagelsmann hatte den schwarzen Daunenparka gewählt, um bis ans Gipfelkreuz zu gelangen. Seine Mannschaft war weniger gut gerüstet und verlor 0:2 in Frankfurt. Der Tag, an dem die Titelträume in Leipzig beerdigt wurden.
Februar: Signalfarbe Rot! Nagelsmann versetzt die „Bullen” in seinem „Trainingsstrampler” in der Reizfarbe in Wallung – 3:0 gegen Bremen.
März: Nach dem Achtelfinal-Triumph gegen Tottenham flogen die Rockschöße in die Höhe. Nagelsmann feierte nach dem 3:0 gegen José Mourinho im eleganter beige-marineblauer Kombination vor der Kurve. Sein elegantester Auftritt.
April: Corona-Lockdown! Bilder: Fehlanzeige.
Mai: Hochwasserhosen gegen Hertha (2:2). Und auch RB Leipzig geht nach dem Restart mit vier Heimremis‘ in Serie der Stoff aus.
Juni: Mit einem halben Jahr Verspätung trägt Nagelsmann das passende Shirt zur Gipfelkreuz-Rede. Es reicht nicht mehr für ganz oben, aber RB stürmt zum 4:2-Auswärtssieg in Köln.
Juli: Nagelsmann krempelt die Hosenbeine hoch und stellt seine Mannschaft auf das Champions-League-Turnier in Lissabon ein.
August I: Das Erfolgsoutfit. „Krake” Nagelsmann ringt im schlichten dunkelblauen Anzug Atlético Madrid im Viertelfinale der Champions League (2:1) nieder. Keiner redet über den Aufzug des Trainers, aber alle über seinen brillanten Matchplan und die beste Leistung der Leipziger überhaupt unter dem 33-Jährigen.
August II: „Zuerst habe ich gedacht der Fernseher flimmert”, scherzte Mehmet Scholl über den auffälligen Anzug von Nagelsmann. „Und dann ist mir die Idee gekommen, ob Julian mal bei mir zu Hause war, weil es sah aus, als hätte er mein Sofa erschossen.” Zwar war Nagelsmanns Outfit im Halbfinale der „Königsklasse” tagelang Gesprächsthema – doch RB verlor chancenlos 0:3 gegen Paris.
September: Nagelsmann als graue Maus? In der Bundesliga gibt sich der Extrovertierte bieder – und RB ringt Leverkusen mit Mühe ein 1:1 ab.
Oktober: Das Sakkomodell „Der kleine Lord” bringt Nagelsmann kein Glück. RB geht mit 0:5 bei Manchester United unter – und die Öffentlichkeit spottet über die Kleiderwahl des Trainers. „RB Leipzig bekommt den Frack voll”, titelt eine Zeitung. Nagelsmann ist genervt.
November: Viel schlichter, aber deutlich erfolgreicher zeigt sich der Coach gegen Paris St. Germain. Mit dem 2:1 gegen PSG und Nagelsmanns bordeaux-bleu-Kombi schafft RB die Wende in der Königsklassen-Gruppe.
Dezember: In Hoffenheim (1:0) trägt Nagelsmann wieder Knallrot – wie einst auf der Tribüne in München, als die Farbe seines Parkas als Jobbewerbung beim FC Bayern gedeutet wurde. Nun trägt er das Motto auf der Jacke: „Chaos” in der gegnerischen Hälfte entfachen & „Balance” zwischen Offensive und Defensive halten. Geht auf, nur für einen „Undercover”- Einsatz ist der RB-Trainer zu auffällig gekleidet.
(RBLive/ukr)