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  5. "95 Prozent Verhinderungsscouting": RB geht bei Transfers sicher

Spitzname, Freundeskreis, Social Media "Verhinderungsscouting": So sicher geht RB Leipzig bei Neuzugängen

Von RBlive/msc 28.08.2023, 10:49
Rouven Schröder mit Max Eberl bei einem RB-Spiel.
Rouven Schröder mit Max Eberl bei einem RB-Spiel. (Foto:imago/RHR-Foto)

Rouven Schröder ist seit dem Frühjahr neuer Sportdirektor von RB Leipzig. Mit Max Eberl hat er gleich in seinem ersten Sommertransferfenster den größten Umbruch der Vereinsgeschichte zu meistern. In der ZDF-Sendung Bolzplatz sprach er nun über seinen Aufgabenbereich.

Ausbildung der Topspieler gehört bei RB zur Strategie

Neun neue Spieler werden aktuell in den Kader integriert. Lois Openda, Xavi Simons & Co. ließen beim Erfolg im Supercup über den FC Bayern München ihre Qualität aufblitzen. Die vielen Zugänge waren nötig, weil mit Nkunku, Szoboszlai, Gvardiol und Laimer eine ganze Achse den Klub verließ.

Für Topspieler dieser Kategorie bleibt Leipzig ein Ausbildungsverein. "Wir würden auch längerfristig mit ihnen arbeiten. Aber es gehört zu unserer Transferstrategie, dass wir solche Spieler mit höheren Potenzialen nur bekommen, weil wir sie nach zwei, drei, vier Jahren, auf einem neuen Weg begleiten", sagt Schröder. Bei Szoboszlai hatte der FC Liverpool beispielsweise die Ausstiegsklausel aktiviert.

"Wollen sicher sein, was wir bekommen"

Damit überhaupt die richtigen Spieler zu RB kommen, die dann für teures Geld wieder verkauft werden, ist der Klub auf möglichst erfolgreiches Scouting angewiesen. Dabei gehe jeder Verpflichtung eine intensive Vorbereitungsphase voraus. "Das sind viele Dinge, die zusammenkommen. Mit Reports, Datenanalyse, Persönlichkeitsstudien, die überprüft werden. Das ist kleinschichtig, der Prozess dauert lange, aber die Zeit nehmen wir uns. Denn wir wollen relativ sicher sein, wenn wir viel Geld in die Hand nehmen, was wir da bekommen", sagt Schröder.

Falsche Transfers haben Folgen

95 Prozent der genauen Spielerbeobachtung sei zudem "Verhinderungsscouting". Die zahlreichen Beteiligten sammeln also Anhaltspunkte, warum ein Spieler vielleicht doch nicht infrage kommt. Und das vor allem, um einen "Transfer auszuschließen, von dem man im Nachhinein sagt 'Oh, das war wohl doch nicht die richtige Entscheidung'." Denn unzufrieden Spieler im Kader sind eine Folge, wenn die Chemie eigentlich nicht passt.

Aber woran macht ein Profiklub wie RB fest, dass der Spieler sich eignet? Neben den sportlichen Beobachtungen und Leistungsdaten spielt die Persönlichkeit eine große Rolle. "Man kann Studien über mehrere Seiten anbringen, vom Spitznamen bis zum Freundeskreis. Man kann auch Social Media überprüfen. Aber natürlich gekoppelt mit dem persönlichen Gespräch", so Schröder.

RB braucht Geduld bei Projekt U23

Die langjährige Ausbildung eines Bundesligaprofis selbst zu übernehmen, ist "bekanntlich unser größter Wunsch", so Schröder. Um die Entwicklung eines Talents aus den eigenen Reihen erfolgreich zu gestalten, hofft RB auf die Wiedereinführung einer U23, die aber nun an den Verbandsregularien scheiterte. Ganz abgehakt ist das Thema für Schröder nicht. Aber es wird Zeit brauchen. "Dass man träumt ist gut, aber muss die Dinge auch nach und nach umsetzen."