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  5. Stürmerkrise bei RB Leipzig: Das erwartet Trainer Rose von Werner und Silva

Leipzigs Sorgenkinder "Junge, du musst auch mal schießen!" Was RB-Coach Rose von Werner und Silva erwartet

Es will einfach nicht laufen bei Leipzigs Stoßstürmern Timo Werner und André Silva. Dabei braucht der RB-Trainer beide Spieler in den kommenden 13 Spielen in Topverfassung. Eine Quadratur des Kreises?

Von Martin Henkel 30.09.2022, 10:25

13 Spiele liegen vor RB Leipzig, verteilt auf sechs Englische Wochen, was bald den Fokus auf die Besetzung des Kaders lenken wird beim Pokalsieger, dessen neuer Trainer Marco Rose vor der Länderspielpause darauf hinwies, dass seine Kabine nicht gerade aus allen Nähten platze.

Leipzigs Sorgenspieler: Werner und Silva

So fehlen in den wichtigen Wochen Schlüsselakteure wie Konrad Laimer (OP), Lukas Klostermann (Reha) oder Dani Olmo (Reha). Doch nicht nur die Verletzten und Rekonvaleszenten bereiten dem Coach des sächsischen Bundesligisten Sorgen, sondern auch seine Spieler in der Offensive, ohne deren Tore die Ziele des Klubs kaum zu erreichen sind: namentlich Timo Werner und André Silva.

Vier Treffer hat etwa Deutschlands Nationalstürmer Werner auf dem Konto, drei davon fielen allerdings beim Pokalsieg gegen Ottensen (8:0). Eines datiert aus dem zweiten Ligaspiel, dem gegen den 1. FC Köln. Seitdem hat der 26-Jährige Toptorschütze in der Geschichte des Vereins nicht mehr getroffen. So auch nicht in den zwei Länderspielen jüngst gegen Ungarn (0:1) und England (3:3).

"Junge, du musst auch mal schießen", habe Rose deshalb zu seinem Angreifer gesagt, als dieser unter der Woche wieder zu seinem Klub zurückkehrte, im Gepäck eine Torchance aus der England-Partie, auf die sich sein Coach bezog, als Werner rechts vor dem Tor der Engländer noch einmal quer legte, anstatt abzuschließen. "Ich glaube einfach, dass es für Timo unglaublich wichtig ist, sich auch mal zu belohnen", fügte Rose an.

RB-Trainer Rose: "Sich auch mal belohnen"

Noch dramatischer ist die Blockade in Sachen Chancenverwertung bei André Silva. Der Topschütze der Liga von vor zwei Jahren ist seit seinem Wechsel aus Frankfurt an die Luppe nur unschwer noch als der Stürmer zu erkennen, der er vor seinem Transfer gewesen war. Er reibt sich auf Positionen auf, die eigentlich die Domäne von Yussuf Poulsen sind, der aber seit langem verletzt und jetzt erkältet ist. Nämlich als Ansaugspieler, was ihn in die Bredouille bringt, eigentlich sich selbst die Bälle in die gefährlichen Zonen spielen zu müssen; Silva ist seinen Anlagen nach Box-Spieler. Oder aber er fehlt dadurch bei Flanken im Zentrum, wenn diese denn überhaupt in seine Richtung geschlagen werden.

Diese Umstände führten zu bislang lediglich zwei Treffern (gegen Ottensen) und zwei Vorlagen (gegen Ottensen). Mehr steht nicht auf dem Konto des Portugiesen (26), der vor zwei Spielzeiten noch 29 Tore und zehn Vorlagen in 34 Spielen abgeliefert hatte. Mittlerweile sitzt er bei RB auf der Bank.

In der Folge wurde Silva nun erstmals nicht zur Nationalmannschaft berufen. Immerhin hatte Rose so Zeit mit seinem Stürmer zu arbeiten, der in den nächsten Wochen immer wichtiger werden dürfte. Wenn Werner weiterhin nicht trifft, auch Christopher Nkunkus kleine Schwächephase sich zu einer größeren auswachsen sollten, und beide vor allem Spielpausen brauchen.

RB Leipzig: Stürmer sollen in Lauf finden

Nach den vergangenen zehn Tagen intensivem Kennenlernen sagte Rose vor der Partie gegen Bochum morgen (15.30 Uhr): "Andre hat hervorragend trainiert. Jedes Training Gas gegeben, jedes Training Tore gemacht, jedes Training versucht mir zu zeigen, dass er auf den Platz gehört."

"Wenn er so trainiert, wie er jetzt trainiert hat die letzten zehn Tage, dann muss ich ihm zwangsläufig irgendwann die Möglichkeit geben, sich auch im Spiel zu zeigen", fügte Rose an und richtete einen Appell an beide seiner Torjäger: "Ich denke, es ist wichtig, dass sie sich für den Aufwand, den sich betreiben, auch endlich mal belohnen. Und dafür müssen sie präsent sein, müssen sich auf der Ballseite zeigen, brauchen tiefe Läufe, und dann werden auch anfangen, irgendwann zu treffen. Denn dafür haben beide die Qualität. Sie müssen sich in einen Lauf reinarbeiten, dass ist die Kernaufgabe."